Es erschien den Kölnern wie eine Botschaft aus einer besseren Welt, als Josef Haubrich 1946 seine Schätze der Stadt übergab. Diese Kunst hatte man schon verloren geglaubt. Nun zog sie in einer triumphalen Wanderausstellung durch Deutschland und Europa. Heute ist die Sammlung im Museum Ludwig untergebracht. Sie gilt als eine der besten des Expressionismus in Europa, berücksichtigt aber auch Neue Sachlichkeit und andere Tendenzen der klassischen Moderne.Das Museum Ludwig hat in mehrjähriger Forschungsarbeit die Genese der Sammlung untersucht, Provenienzen erforscht und einen umfangreichen Katalog mit neuen Fotografien und profunden Texten erstellt. Mit Hilfe einer eigens geschaffenen Stelle für Provenienzforschung konnte so der oft verzweigte Weg von über 140 Werken in die Sammlung Haubrich im Museum Ludwig aufgezeigt werden.
Ab dem 4. August ist die Sammlung endlich wieder in ihrem Zusammenhang zu bestaunen. In der Vorbereitung der Ausstellung und des Katalogs wurden drei bemalte Gemälde-Rückseiten wiederentdeckt, von denen zwei, Ernst-Ludwig Kirchners Fränzi in Wiesen und Alexej von Jawlenskys Variation, noch nie ausgestellt worden sind. Die Neupräsentation wird diese Doppelbilder besonders herausstellen.
Die Sammlung Haubrich beinhaltet u.a. Werke von Hans Arp, Ernst Barlach, Max Beckmann, Marc Chagall, Otto Dix, Max Ernst, Lyonel Feininger, George Grosz, Alexej von Jawlensky, Wassily Kandinsky, Ernst Ludwig Kirchner, Oskar Kokoschka, Wilhelm Lehmbruck, August Macke, Paula Modersohn-Becker, Emil Nolde.