Im Herbst zeigt das Museum Kurhaus Kleve parallel drei Solo-Präsentationen: Michael Reisch, Matthias Hoch und Astrid Nippoldt. In den Werken dieser Künstler verkörpern sich unterschiedliche Weisen des Zugriffs auf die aktuellen bildgebenden Medien Photographie und Video.Michael Reisch (geb. 1965 in Aachen, lebt und arbeitet in Düsseldorf) ist international bekannt ge- worden mit Landschaftsphotographien, die einerseits durch ihre Detailtreue und kompositorische Konsequenz bestechen und andererseits die Konstruiertheit gerade auch des photographischen Bil- des reflektieren. Reale Landschaften – etwa aus den Alpen oder dem schottischen Hochland oder Wüsten und Steppen – werden mit Hilfe der digitalen Bildbearbeitung architektonisch gestrafft und geometrisch geklärt, so dass sie einerseits geradezu physische Präsenz gewinnen und andererseits als Abstraktionen kenntlich werden. Diesen konzeptuellen Ansatz vertieft Reisch in seinen neuesten Arbeiten, die ganz ohne gegenständliches Motiv auskommen. Kurator der Ausstellung: Roland Mönig.
Die Ausstellung wird gefördert durch: Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport des Landes Nordrhein-Westfalen mfkjks.nrw.de Freundeskreis Museum Kurhaus und Koekkoek-Haus Kleve e.V. .freunde-klever-museen.de
Matthias Hoch (geb. 1958 in Radebeul, lebt und arbeitet in Leipzig) hat sich mit formpräzisen photo- graphischen Realitätserkundungen einen Namen gemacht. Sein kritischer Blick richtet sich insbeson- dere auf die Oberflächen von Architekturen und künstlichen urbanen Ordnungen. Die Klever Ausstel- lung zeigt erstmals seinen neuen Zyklus „Silver Tower“ (2009-11), der in ca. 25 Arbeiten den inneren und äußeren Funktionswandel eines der bekanntesten Hochhäuser in Frankfurt am Main nachzeich- net. Einst zentraler Firmensitz der Dresdner Bank, verwandelt sich das Monument des akkumulierten Kapitals im Prozess seiner anstehenden Neudefinition in einen Speicher von Erinnerungen, Lebens- spuren und verlöschenden Herrschaftsstrukturen. Kurator der Ausstellung: Harald Kunde.
Astrid Nippoldt (geb. 1973 in Gießen, lebt und arbeitet in Bremen) zählt zu den bemerkenswertesten Video-Künstlerinnen ihrer Generation. Im Museum Kurhaus Kleve zeigt sie zum ersten Mal ihre neue mehrteilige Arbeit „OAKWOOD RESIDENCE BEIJING (Hello everyone, does anyone have a talent?)“, mit der sie ihre Werkreihe zu verwunschenen Orten und projizierten Träumen fortsetzt. Sie setzt sich mit einer Wohnanlage für Expatriates in Peking auseinander. Kuratoren der Ausstellung: Harald Kunde, Roland Mönig.
Alle drei Ausstellungen werden von Publikationen begleitet.
© VG Bild-Kunst, Bonn, für Matthias Hoch, Alex Katz, Richard Long, Astrid Nippoldt