Nr. 178 Reisependülette mit Viertelstundenrepetition und Almanach Gehäuse aus vergoldeter Bronze, Silberzifferblatt mit grossem Fenster für die Mondphasenanzeige, vorgeblendete Platte aus vergoldetem Metall und Blattwerkgravuren mit drei Fenstern für Wochentag, Datum und Monat Ankerhemmung. Verkauft am 24. April 1798 an General Bonaparte. © Schweizerisches Nationalmuseum Nr. 178 Reisependülette mit Viertelstundenrepetition und Almanach Gehäuse aus vergoldeter Bronze, Silberzifferblatt mit grossem Fenster für die Mondphasenanzeige, vorgeblendete Platte aus vergoldetem Metall und Blattwerkgravuren mit drei Fenstern für Wochentag, Datum und Monat Ankerhemmung. Verkauft am 24. April 1798 an General Bonaparte. © Schweizerisches Nationalmuseum - Mit freundlicher Genehmigung von: Gast

Was: Ausstellung

Wann: 06.10.2011 - 08.01.2012

Eine Retrospektive des Werks von Abraham-Louis Breguet von 1747 bis 1823 und seiner unmittelbaren Nachfahren

2011 präsentiert das Schweizerische Nationalmuseum eine Ausstellung über die Kunst und das Leben des Abraham-Louis Breguet, den man als «den grössten Uhrmacher aller Zeiten» zu bezeichnen pflegt. In der Schweiz geboren, zog Breguet bald nach Paris, von wo…

Eine Retrospektive des Werks von Abraham-Louis Breguet von 1747 bis 1823 und seiner unmittelbaren Nachfahren

2011 präsentiert das Schweizerische Nationalmuseum eine Ausstellung über die Kunst und das Leben des Abraham-Louis Breguet, den man als «den grössten Uhrmacher aller Zeiten» zu bezeichnen pflegt. In der Schweiz geboren, zog Breguet bald nach Paris, von wo er seinen Wirkungskreis um 1800 auf ganz Europa ausdehnte. Die Ausstellung, die 2009 im Musée du Louvre gezeigt wurde, vereint ein Ensemble aussergewöhnlicher Meisterwerke der Uhrmacherkunst. Sie findet vom 10. Juni bis 19. September 2011 im Schloss Prangins und vom 6. Oktober 2011 bis 8. Januar 2012 im Landesmuseum Zürich statt.

Die Retrospektive des Werks von Abraham-Louis Breguet (1747-1823) zeigt Uhrmacherkunst vom Feinsten in Form von Präzisionsuhren, in welchen sich Genie, technisches Können und avantgardistische Ästhetik verbinden. Taschenuhren, Pendeluhren, Messinstrumente sowie Porträts, Archivstücke und Erfinderpatente zeigen die gesamte Produktion des Hauses Breguet zur Zeit seines Gründers auf. Das Genie des Uhrmachers spiegelt sich in seinen Erfindungen wider – beispielsweise in der perpetuellen Uhr oder der Repetieruhr, dem Tourbillonregulator usw. Sie illustrieren das beständige Zusammenspiel von Forschung und Kunsthandwerk.

In Neuenburg früh zum Waisenkind geworden, liess sich Breguet 1775 am Quai de l’Horloge in Paris nieder und kehrte nur zwischen 1793 und 1795 während der Revolutionswirren in die Schweiz zurück. Seine Märkte erstreckten sich von Spanien, England und Russland bis ins Osmanische Reich. Zu Breguets Kundschaft gehörten Napoleon, Zar Alexander I., König Georg IV., Marie-Antoinette …

Eines der Meisterstücke der Ausstellung, heute Teil der Sammlung des Schweizerischen Nationalmuseums, ist Breguets neuartige Reisependulette. General Bonaparte erwarb sie als erster für seinen Ägyptenfeldzug. Einige Leihgaben grosser schweizerischer und europäischer Museen ergänzen die hervorragende Sammlung des Hauses Breguet. Dieses hat übrigens vor kurzem ein Originalmanuskript von Abraham-Louis Breguet angekauft: Es wird erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt und gilt als eines der wichtigsten Dokumente der Geschichte der Uhrmacherkunst.

Das Schweizerische Nationalmuseum und die Montres Breguet freuen sich, der Schweizer Öffentlichkeit zum ersten Mal diese bemerkenswerte Zusammenstellung zu zeigen. Die Besucher, ob vom Fach oder einfach Uhrenliebhaber, haben damit die einmalige Gelegenheit, diese einmaligen und sorgfältig zusammengetragenen Werke der Uhrmacherkunst zu bewundern.

Diese Ausstellung steht unter dem Patronat von Herrn Bundesrat Didier Burkhalter.

2. Warum eine Ausstellung über Breguet im Schweizerischen Nationalmuseum?

Von Nicole Minder, Direktorin und Leiterin des Schweizerischen Nationalmuseums - Château de Prangins, und Andreas Spillmann, Direktor des Schweizerischen Nationalmuseums (Auszug aus dem Ausstellungskatalog)

Das Schweizerische Nationalmuseum stellte 2009 dem Louvre für seine Ausstellung über den bedeutendsten Uhrmacher aller Zeiten eines der Hauptstücke Breguets als Leihgabe zur Verfügung: die Reisependülette, die Napoleon Bonaparte 1798 für den Ägyptenfeldzug erworben hatte. Aufgrund der schweizerischen Abstammung Breguets und seiner engen Bindung an die in Neuchâtel und Genf gepflegte Uhrmachertradition bot es sich an, diese Ausstellung auch in der Schweiz zu zeigen. Insofern sind wir der Leitung des Louvre zu grossem Dank verpflichtet, dass sie uns so grosszügig das Ausstellungskonzept zur Verfügung gestellt hat. Mit seinen verschiedenen Zweigstellen in unterschiedlichen Sprachregionen eignet sich das Schweizerische Nationalmuseum ideal für die Präsentation dieser Ausstellung. Das am Genfersee im klassischen französischen Stil erbaute Château de Prangins aus dem 18. Jahrhundert, das 1814 von Napoleons älterem Bruder Joseph Bonaparte, dem ehemaligen König von Neapel und Spanien, erworben wurde, passt perfekt zu der Welt des berühmten Uhrmachers. Ganz besonders danken wir dem Präsidenten und Generaldirektor der Montres Breguet, Herrn Nicolas G. Hayek, der dieses Projekt ermöglicht hat und leider während der Vorbereitungen zu dieser letzten von ihm mitgetragenen Ausstellung gestorben ist. Wie Breguet, mit dem er sich gern identifizierte, war auch er in die Schweiz emigriert und stellte hohe Ansprüche an die Aufgaben des Unternehmers, der seiner Meinung nach immer auch eine gesellschaftliche und kulturelle Rolle zu spielen hat. In diesem Sinne bemühte er sich unermüdlich um die Bewahrung des kulturellen Erbes und die Vermittlung von Wissen. Er sollte nicht nur eine grossartige, die Archive des Hauses Breguet klug ergänzende Sammlung von Uhren und historischen Dokumenten aufbauen, sondern sich weltweit als kultureller Mäzen engagieren. Diese Ausstellung und der begleitende Katalog sind seinem Mäzen engagieren. Diese AuAndenken gewidmet. […]

3. Brief von Marc A.Hayek Von Marc A. Hayek, Präsident-Generaldirektor, Montres Breguet (Auszug aus dem Ausstellungskatalog).

Ich empfinde grsen Stolz und aufrichtige Freude über die Zusammenarbeit zweier so angesehener Institutionen wie des Schweizerischen Nationalmuseums und Montres Breguet. Das Schweizerische Nationalmuseum, das schon seit langem Arbeiten aus dem Hause Breguet ausstellt, zeigt nun die bereits 2009 im Louvre präsentierte Ausstellung in einem neuen Licht. Die Präzisionsuhrmacherei ist eine lebendige Kunst, deren zukunftsträchtiges Potenzial mein Grossvater Nicolas G. Hayek bereits vor dressig Jahren zu erkennen wusste, als viele traditionelle Unternehmen mit Schwierigkeiten zu kämpfen hatten. Mit der Integration der Marke Breguet in die Swatch Group förderte er 1999 die Eingliederung dieses wichtigen europäischen Kulturerbes in einen Konzern, der die ursprüngliche Dynamik der Marke neu beleben konnte. Wie der Gründer Abraham-Louis Breguet verfügte auch mein ebenso zupackender wie risikofreudiger Grossvater über einen ausgeprägten Erfindergeist. In den letzten zehn Jahren versuchte er, das Werk Breguets weiterzuführen und dabei technische Innovationen mit ästhetischen Ansprüchen zu verbinden. Sowohl in der Ausstellung als auch auf den Seiten dieses Katalogs offenbart sich die Schönheit dieser Werke, und ich freue mich, dass Sie auf diese Weise unsere Leidenschaft für die hohe Uhrmacherkunst teilen können. Die Exponate stammen aus der reichhaltigen, von meinem Grossvater angelegten Sammlung, aus dem Louvre, aber auch aus verschiedenen Schweizer Museen und ausländischen Beständen. Die ausgestellten Meisterwerke der Uhrmacherei verdienen unsere ganze Aufmerksamkeit: Kunstgegenstände und wissenschaftliche Instrumente zugleich, galten sie in ihrer Epoche als Höhepunkte der europäischen Uhrmacherkunst und befanden sich gleichsam als Zeugen historischer Schlüsselmomente im Besitz damals bedeutendster Persönlichkeiten. Da die Geschichte nicht stehengeblieben ist und sich die Nachfolger Breguets täglich neuen Herausforderungen stellen, können wir uns glücklicherweise ohne Nostalgie an ihnen erfreuen. Die hohe Uhrmacherkunst ist nicht ausgestorben: Sie ist eine lebendige, konkrete und zugleich poetische Kunst – ein ebenso nützlicher wie tröstlicher Luxus!

Adresse Musée national suisse – Château de Prangins CH – 1197 Prangins T. + 41 (0)22 994 88 90 info.prangins@snm.admin.ch www.chateaudeprangins.ch

Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr Öffnungszeiten

Museum und Ausstellungen Gemüsegarten und kultureller Streifzug Kinder bis 16 Jahre und Schulen Führung CHF 10.-/8.- gratis gratis CHF 120.- Eintrittspreise

Tags: Abraham-Louis Breguet, Château de Prangins, Uhr, Uhrmacher