Das Thema der VIENNA ART WEEK 2011, die vom DOROTHEUM initiiert und vom Art Cluster Vienna konzipiert ist, lautet “Reflecting Reality”.Auch 2011 überraschen Wiener Kunstinstitutionen, Museen und Galerien sowie zahlreiche Programmpartner des Art Cluster Vienna aus der Off-Space Szene mit einem spannenden Programm. Das Spektrum reicht von Spezialführungen durch Sonderausstellungen über das Vienna Gallery Weekend, Podiumsdiskussionen, Vorträge, ausgedehnte Künstlergespräche, Ausstellungseröffnungen, Installationen, Interventionen und Performances bis hin zu ausgewählten Veranstaltungen in Privatunternehmen, die zeitgenössische Kunst fördern. Heuer zum ersten Mal öffnen auch vier Wiener Designbüros ihre Pforten für die VIENNA ART WEEK 2011. Bereits zum zweiten Mal sind die Bundesstudios des BMUKK mit dabei und die mittlerweile legendären Studio Visits und viele andere Highlights laden eine Woche lang in einem inspirierten und kreativen Ambiente zur Vernetzung und zum Austausch ein.
In den Beiträgen zu „Reflecting Reality“ wendet sich der Blick hinter die Kulissen der psychologischen
Dynamik von Kunstproduktion und Sammlerleidenschaft. Der Begriff der Psychoanalyse hat im Kunstbereich in den vergangenen Jahren eine erstaunliche Konjunktur erfahren. Gegenüber der klassischen Psychoanalyse Sigmund Freuds und dessen Schriften zu Kunst und Kultur haben sich im Spannungsfeld aktueller, individueller, psychischer und gesellschaftlicher Fragestellungen in der Kunst neue ästhetische Praxen herausgebildet.
Eine der faszinierendsten Eigenschaften von Kunst ist die durch sie freigesetzte Psychodynamik: Kunst reflektiert nicht nur Realität, sondern liefert Material, um mit den Erfordernissen des modernen Lebens umzugehen. Individualität und soziale Beziehungen, Privatsphäre und öffentliches Leben, die Flüchtigkeit des Alltags und das Streben nach Stabilität, Nähe und Distanz sowie Leistung und Entspannung bilden Pole des psychischen Geschehens. Der derzeitige Umbruch politischer Systeme, das Entstehen von Parallelwelten, das Anwachsen psychopolitischer Argumentationsräume werden durch Kunst einer Reflexion unterzogen.
Joëlle Tuerlinckx arbeitet mit Materialien und Situationen. Ihre Installationen beinhalten u.a. Papierarbeiten, Diapositive, Filme und Materialien, die oft vor Ort gefunden werden. Ihr visuelles Vokabular sind Bücher, Vitrinen, Videomonitore und nicht zuletzt die Räume selbst, in der ihre Präsentationen stattfinden. Die belgische Künstlerin artikuliert sich zwischen Bild und Wort, Raum und Denken. Durch „walking and thinking and walking“ entwickelt sie Formen der Sichtbarkeit im Raum. Anlässlich der von Moritz Küng kuratierten Gruppenausstellung „Die fünfte Säule/The fifth Column“ in der Secession, in der auch vier Arbeiten von Joëlle Tuerlinckx zu sehen sind, findet am Donnerstag, den 17. November 2011 um 18 Uhr in der Secession, Friedrichstraße 12, Wien 1, die Präsentation ihres Künstlerbuches „Les moments d’espace (Momente des Raums)“ sowie die gleichnamige Vortrags-Performance statt. In dem „autobiografischen“ Text beschreibt sie minutiös ihre Überlegungen und Erfahrungen zum Phänomen „Raum“. www.viennaartweek.at, www.secession.at
ZEIT
Donnerstag, den 17. November 2011 um 18.00 Uhr
ORT
SECESSION
Friedrichstraße 12
Wien 1
EINTRITT FREI
BESUCHERINFORMATION
www.viennaartweek.at, www.secession.at
Vortrags-Performance "Les moments d’espace. Lecture for youtube in 578 panels"
im Rahmen der Ausstellung "Die fünfte Säule/The fifth Column"
DO, 17.11.2011, 18 h, Secession
Bildsujet: Joëlle Tuerlinckx
Le present abslument, 2008
Ausstellungsansicht Galerie nächst St. Stephan, Rosemarie Schwarzwälder
© Galerie nächst St. Stephan, Rosemarie Schwarzwälder