James Stirling, Michael Wilford und Partner, Bibliothèque de France, Paris, France: Präsentationsmodell, 1989, Holz, Plastik und Metall, © James Stirling/Michael Wilford fonds, Collection Centre Canadien Canadien d’Architecture, Montréal James Stirling, Michael Wilford und Partner, Bibliothèque de France, Paris, France: Präsentationsmodell, 1989, Holz, Plastik und Metall, © James Stirling/Michael Wilford fonds, Collection Centre Canadien Canadien d’Architecture, Montréal - Mit freundlicher Genehmigung von: Staatsgalerie Stuttgart

Was: Ausstellung

Wann: 01.10.2011 - 15.01.2012

James Frazer Stirling (1926 – 1992) gilt als einer der einflussreichsten und innovativsten Architekten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Chronologisch stellt die Ausstellung in der Staatsgalerie Stuttgart seine Entwicklung vom Frühwerk in Liverpool über seine Auseinandersetzung mit Le Corbusier bis hin zu seiner zitatenreichen Architektursprache in den 1970er…
James Frazer Stirling (1926 – 1992) gilt als einer der einflussreichsten und innovativsten Architekten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Chronologisch stellt die Ausstellung in der Staatsgalerie Stuttgart seine Entwicklung vom Frühwerk in Liverpool über seine Auseinandersetzung mit Le Corbusier bis hin zu seiner zitatenreichen Architektursprache in den 1970er und 1980er Jahren vor. Modelle, Pläne, Skizzen, Fotografien und bisher unveröffentlichtes Archivmaterial erlauben einen neuen Blick auf James Stirling.

Besonders Stirlings virtuose Architekturzeichnungen, meist als Isometrien ausgebildet, lassen schon auf dem Papier suggestive Architektur-Bilder entstehen:

Darunter sind aufsehenerregende Entwürfe wie das Engineering Building der Universität Leicester (1959 – 63), die History Faculty in Cambridge (1964 – 67) und das Florey Building der Universität Oxford (1966 - 1971), die mit ihrem Materialmix aus Beton, Stahl, Glas und Backstein eine noch heute viel beachtete Trilogie radikaler Bauten mit Verweisen auf den Konstruktivismus bilden. Die Ausstellung dokumentiert zudem weitere Bauten von James Stirling wie das Trainingszentrum für Olivetti im britischen Haslemere (1969 – 1972), das in seinem Formenrepertoire schon auf die Neue Staatsgalerie verweist; Museen für London (Clore Gallery der Tate, 1980 - 86) und Harvard (Arthur M. Sackler Museum 1979 – 84); das Wissenschaftszentrum in Berlin als „Stadt in der Stadt“ (1979 – 1987); der Wettbewerb für die Bibliothèque de France (1989) mit Referenzen an die Architektur der französischen Aufklärung und das Firmengebäude der Firma Braun in Melsungen (1986 - 1992). Bislang nur selten gezeigte bzw. völlig unbekannt gebliebene Projekte aus einer über 40-jährigen Schaffenszeit zeigen Stirlings schöpferisches Interesse auch an städtebaulichen Fragen und belegen eine kontinuierliche Entwicklung seiner Architektursprache.

In Deutschland gibt es keinen geeigneteren Ort für die erste Museumspräsentation seines Nachlasses: Zunächst begleitet von heftigen Kontroversen ist James Stirlings Meisterwerk – die Neue Staatsgalerie – mittlerweile ein Klassiker der Museumsarchitektur und das größte und auf vielfältige Weise erlebbare Objekt der Ausstellung. Stirlings Referenzen an die Architekturgeschichte und Einflüsse auf sein Werk werden in der Ausstellung mit architekturbezogener Kunst des Barock bis in die Moderne aus der Sammlung der Staatsgalerie verdeutlicht, darunter Werke von Giovanni Battista Piranesi, Leo von Klenze, Giorgio de Chirico, Lyonel Feininger, Le Corbusier, Richard Hamilton, Eduardo Paolozzi, Bernd & Hilla Becher und Thomas Ruff .

Eine Ausstellung des Canadian Centre for Architecture, Montréal und des Yale Center for British Art, New Haven in Zusammenarbeit mit der Staatsgalerie Stuttgart

Kurator: Anthony Vidler

Tags: James Frazer, Liverpool, Modelle, Skizzen