Das Weisse Buch von Sarnen ist die Geburtsurkunde der Schweiz und bedeutend für die nationale Identitätsfindung. Es kommt vom 5. April bis 4. Mai 2014 zum ersten Mal einem breiten Publikum zugänglich ins Landesmuseum Zürich. Anlass ist der Gastauftritt des Kantons Obwalden am Zürcher Sechseläuten.«Kein Schweizer Autor hat je ein Werk von grösserer Wirkung verfasst», konstatiert der Germanist und Schriftsteller Peter von Matt. Ohne das Weisse Buch von Sarnen gäbe es den Mythos der Gründung der Eidgenossenschaft nicht. Es enthält nämlich die erste zusammenhängende Darstellung des Befreiungsgeschehens als Gründungsmythos der schweizerischen Eidgenossenschaft, der über die Chronisten Aegidius Tschudi und Johannes von Müller sowie Friedrich Schillers «Wilhelm Tell» weltberühmt wurde.
Das Weisse Buch von Sarnen, um 1470 zusammengestellt und geschrieben von Hans Schriber, dem damaligen Landschreiber von Obwalden, ist in zwei Teile gegliedert. Während im ersten Teil Abschriften von Urkunden, Bündnissen, Privilegien und wichtigen Entscheiden von Schiedsgerichten zusammengestellt sind, präsentiert sich im zweiten Teil die älteste Darstellung der eidgenössischen Gründungsgeschichte. Auf dem Höhepunkt der militärischen Erfolge der Eidgenossenschaft verfasste Schriber eine gemeinsame Gründungsgeschichte, um die militärische Expansion zu legitimieren.
Zum ersten Mal wird das Weisse Buch ausserhalb der Zentralschweiz einem breiten Publikum zugänglich gemacht. Im Rahmen des Gastauftritts von Obwalden am Zürcher Sechseläuten kommt die ledergebundene Handschrift ab dem 5. April 2014 für einen Monat in die Dauerausstellung des Landesmuseums Zürich.
Veranstaltungsreihe zum Weissen Buch von Sarnen im Landesmuseum Zürich: