Aus der Serie : The Vision of Tomorrow, Today, 2011 Öl auf Leinwand, 245 x 200 cm © Florian Meisenberg Aus der Serie : The Vision of Tomorrow, Today, 2011 Öl auf Leinwand, 245 x 200 cm © Florian Meisenberg - Mit freundlicher Genehmigung von: WilhelmhackMmuseum

Was: Ausstellung

Wann: 17.09.2011 - 18.12.2011

Writing Shit about New Snow for the Rich is not Art!  Rudolf-Scharpf-Galerie Projektgalerie für junge Kunst des Wilhelm-Hack-Museums

In der Rudolf-Scharpf-Galerie - Projektgalerie des Wilhelm-Hack-Museums für Junge Kunst in Ludwigshafen, Hemshofstraße 54, wird am Freitag, 16. September 2011, 19 Uhr, die Solo-Ausstellung des Nachwuchstalents Florian Meisenberg…

Writing Shit about New Snow for the Rich is not Art!  Rudolf-Scharpf-Galerie Projektgalerie für junge Kunst des Wilhelm-Hack-Museums

In der Rudolf-Scharpf-Galerie - Projektgalerie des Wilhelm-Hack-Museums für Junge Kunst in Ludwigshafen, Hemshofstraße 54, wird am Freitag, 16. September 2011, 19 Uhr, die Solo-Ausstellung des Nachwuchstalents Florian Meisenberg eröffnet. Der aus Berlin stammende, seit vergangenem Jahr im Rahmen eines DAAD-Stipendiums in New York lebende und arbeitende Meisenberg stellt einen erlesenen Querschnitt seiner jüngsten Arbeiten aus den Serien "highlights of homeopathy", "cosmic experiences" und "it was more than it was" vor. An die Vernissage sich das Sommer- fest im Garten der Rudolf-Scharpf-Galerie an.

Zu sehen sind die Werke Meisenbergs vom 17. September bis 18. Dezember 2011, zu den Öffnungszeiten der Rudolf-Scharpf-Galerie, jeweils donnerstags und freitags von 15 bis 18 Uhr sowie samstags und sonntags von 13 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.

Florian Meisenberg kombiniert in der Ausstellung verschiedene Materialen, Techni- ken und Medien: Gemälden stellt er antike Gipsabgüssen gegenüber, deren Kontext er wiederum mit Videoprojektionen erweitert. Die Re-Interpretation "gefundener" Ma- terialien ist ein wichtiger Ausgangspunkt seiner Arbeiten. Er malt unkonventionell auf textile Untergründe, Stoffe, die er nicht auf Keilrahmen spannt, sondern lose auf Lei- nen spannt oder an der Wand befestigt. Dieses Rutschen, Knautschen und Wehen der Stoffe, alte Tischdecken, Betttücher und Vorhänge, die er auf Flohmärkten und in Second Hand Shops seiner neuen Heimat in Amerika sorgfältig auswählt, erweckt den Eindruck der Improvisation, des spontanen kreativen Ausdrucks. Videos, die er auf der Internetplattform youtube findet, integriert er in seinen Kunstkosmos und ver- leiht ihnen durch die Kontextualisierung – vielleicht erstmalig – Bedeutung.

Dieses Bric-a-brac seines Werkprozesses wird konterkariert durch die fein- und tief- sinnige Qualität seiner Arbeiten. Mit verschmitztem Schmunzeln und einem liebevoll- naiven Blick auf die Phänomene der Welt arrangiert er diese neu und lässt den Be- trachter staunen. Die Figuren sind oftmals nur als Silhouetten erkennbar vor einem floral-dekorativen Fond, der Heimeligkeit schafft und die Figuren gleichzeitig in einen abstrakten, universalen Zusammenhang stellt. Meisenberg legt stets den Entste- hungsprozess des Bildes offen: Er zelebriert diesen und erhebt die Leinwand selbst zum Kunstwerk. Malgrund und aufgetragene Schichten bleiben allesamt sichtbar, die Leinwand selbst wird Teil der Darstellung.

Meisenberg stellt traditionelle Referenzsysteme von Kunst in Frage. Seine phantasie- vollen, fröhlichen Figuren in leuchtender Farbigkeit und die vom Körper losgelösten Nasen, Hüte, Beine und Bärte stellen die gängigen Verweissysteme auf den Kopf, verweigern sich eindeutiger symbolischer Semantisierungen und verweisen letztlich auf sich selbst.

Die bunte Farbgebung, entspannt kopulierende Figuren, kleinteilige Assemblagen von Insekten, aus ihrem menschlichen Bezugsrahmen gerissene Körperteile, humor- voll neu zusammengestellt und in die Welt platziert, schaffen einen individuellen und doch weit über das Individuum hinausweisenden Blick auf die Welt, aber auch auf die Strukturen des Kunstmarktes. Diese bedient Meisenberg einerseits und wird mit Er- folg belohnt, andererseits machen seine Arbeiten den Eindruck autarker Oasen im Szenebetrieb. In bestem Sinne unschuldig, ergründet Florian Meisenberg den Kunst- diskurs, bedient diesen und weist ihn gleichzeitig brüsk zurück. Gemeinsam mit der Künstlerin Anna K.E. gründete er beispielsweise 2008 das Projekt Gallery Hasen, das den zeitgenössischen Kunstbetrieb persifliert. In der rein fiktiven Galerie stellen die beiden Malerei, Medienkunst, Performance und Skulptur aus eigener Produktion, aber auch von ihren weltberühmten Kollegen wie Joseph Beuys oder Martin Kippen- berger aus und treten selbst als international agierende Galeristen auf. Sie schaffen einen virtuellen Raum, ein Museum im Museum, der den Kunst- und Galeriebetrieb auf intelligente und humorvolle Weise dekonstruiert. So stehen die Arbeiten Florian Meisenbergs ganz für sich und sind doch in der Lage, die Welt in erstaunlicher und trotz aller Leichtigkeit aufrichtiger und ernsthafter Weise poetisch zu interpretieren.

Zur Ausstellung erscheint ein Katalog mit DVD im Verlag Walther König. Florian Meisenberg: Writing Shit About New Snow For The Rich Is Not Art! Publication on the occasion of his solo show at Wilhelm-Hack Museum, Ludwigshafen. Walter König 2011. Preis: 12 Euro

Biographie:

1980 Born in Berlin Tanja Pol Galerie, München NRW Förderpreisausstellung, Aachen 2004- Kunstakademie Düsseldorf (Peter Doig)

2010 lives and works in New York, USA

Solo-Ausstellungen 2012 Wentrup Gallery, Berlin

2011 Rudolf-Scharpf-Galerie/Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen, Galerie Kate MacGarry, London Art Since the summer of '69, New York, NY, USA 2010 Finally! Scientists found out that art is just another hobby! (with Christoph Lohmann), Tanzschule, Munich 2009 Turn your bedroom life into a vulcano of pleasure!, Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen, G (Kat.)

2006 Disadvantage Agassi, Villa de Bank, Enschede, NL (Kat.) Gruppen-Ausstellungen

2011 Paintings and films, Parkhaus, Düsseldorf Avlskarl Gallery, Copenhagen Solinger Kunstmuseum, Solingen Endless Summer, Wentrup Gallery, Berlin Winter in America, Tanja Pol Galerie, Munich think german/new german art, Residency of the Ambassador of the Federal Republic of Germany, London

2010 Self-consciousness (curated by Peter Doig), Veneklasen Werner, Berlin New Talents Biennale 2010, Cologne Enovos Förderpreis Junge Kunst, Wilhelm-Hack-Museum, Ludwigshafen Amor Parvi, kuratiert von/curated by Oliver Tepel, Kunstverein Langenhagen Osram Collection, Sammlung Osram, München 2009 Hunger, Columbia University, New York, USA Paintings in the Sky, Kate MacGarry, London, GB

2008 Life is a funny old dog, Tanja Pol Galerie, Munich Wahrheit ist was uns verbindet, Jaspersjahr Universität, Oldenburg, (Kat. Pilot Projekt_1, Pilotprojekt für Kunst, Düsseldorf Mischanlage von Dr. Urlaub, Alte Kokerei, Zeche Zollverein Essen (Kat.) Wenn nicht Gott, dann für wen?, Villa Daniel Richter, Hamburg Permanent Vacation (mit/with Anna K.E.), EY Artforum, Düsseldorf

2007 Regarding Düsseldorf 2, Kunstverein 701, Düsseldorf, (Kat.) Being Spielberg - presented bei Gallery Hasen (mit/with Anna K.E.) Schaufenster des/Vitrine of the Kunstvereins für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf The Great Show, Sistig & Ostrowski, Köln Museum for ... (with Anna K.E.), Die Vitrine, Düsseldorf Healthy children for a wealthy future, Codex Partners, Munich 2006 The Courtesy of Thorsten Eyer, Ballhaus Ost, Berlin Aus der Mitte entspringt ein Fluss, Sistig & Ostrowski, Cologne

2005 Copy your Idol, Kunsthalle Berlin Pankow, (Kat.) Kleines Affektchen 3 (Performance/Video-Event), Museum Kunstpalast, Düsseldorf Auszeichnungen

2010 NRW Förderpreis DAAD-Stipendium/Grant New York, NY, USA Residency Skowhegan School of Painting and Sculpture, Skowhegan, ME, USA

2009 Grant, Studienstiftung des Deutschen Volkes, Bonn, Audi Art Award für progressive Performance

2008 Young artist on the road, Preis des Ludwig Forums für internationale Kunst in Aachen Publikationen: Florian Meisenberg: turn your bedroom life into a vulcano of pleasure, Ludwig Forum für Internationale Kunst, Aachen, 17. Oktober bis 30. November 2008 Florian Meisenberg: Writing Shit About New Snow For The Rich Is Not Art!

Publication on the occasion of his solo show at Wilhelm-Hack Museum, Ludwigshafen, Walter König Kontakt: Wilhelm-Hack-Museum, Theresia Kiefer M.A., Berliner Straße 23, 67059 Ludwigshafen, Telefon: 0621/504-3403 // theresia.kiefer@ludwigshafen.de.

Tags: Florian Meisenberg, Gemälde, Gipsabgüssen, Kontext