Herrenchiemsee, 13.05.2011 Ministerpräsident Horst Seehofer eröffnete im Spiegelsaal des Schlosses Herrenchiemsee die Bayerische Landesausstellung 2011 „Götterdämmerung. König Ludwig II.“ Erscheinungsdatum: 13.05.2011 Er ging dabei besonders auf das kulturelle Erbe Ludwigs II. für das heutige Bayern ein:
„Bayern ist ein Kulturstaat und eine weltbekannte Marke. Diesen Erfolg verdanken wir auch Ludwig II., der mit seinen einzigartigen Schlössern das Gesicht Bayerns in der ganzen Welt geprägt hat. Der Freistaat ist auch deshalb Deutschlands beliebtestes Urlaubsland, weil das kulturelle Erbe Ludwigs II. bis heute die Menschen fasziniert und anzieht. Der ‚Märchenkönig’ ist der wohl berühmteste Bayer, weltweit bekannt durch seine visionären Bauwerke, seine Leidenschaft und seine Genialität. Ich begrüße es daher sehr, dass wir mit der diesjährigen Landesaustellung das Phänomen Ludwig II. würdigen, aber auch sein Leben und seine Zeit neu bewerten. Das Hightech-Land Bayern hat eine starke Zukunft, weil die Menschen ihre kulturellen Wurzeln pflegen. Wir Bayern sind eng mit unserer Heimat verbunden und schöpfen daraus Selbstbewusstsein, Weltoffenheit und die Kraft für Neues. Bayern ist etwas Besonderes. Und daran haben Ludwig II. und seine Schlösser einen großen Anteil.“
Kunstminister Wolfgang Heubisch lobte den „Königsweg“ der Landesausstellung, die eine Vielzahl von Partnern, Künstlern sowie Wissenschaftlern auf ein gemeinsames Ziel eingeschworen habe: die Neuinszenierung Ludwigs II. mit den modernsten Medien der Gegenwart. Heubisch: „Noch nie hat es in Bayern eine Ausstellung mit einem derart beeindruckenden Medieneinsatz gegeben - von den 3D-Simulationen der ungebauten Träume des Königs bis zur Wagner-Satire von Christoph Süß.“ Dr. Richard Loibl, Direktor des Hauses der Bayerischen Geschichte, entfaltete vor den Festgästen das spannende Panorama der Ludwig-Zeit: das Ringen um bayerische Freiheit und deutsche Einheit, das Eintreten der bayerischen Patrioten für Frieden, Freiheit und Demokratie, den Rückzug des Königs in seine Gegenwelten und den Aufstieg Bayerns zur Industrienation. Am Ende des Dramas stehe der tragische Tod des Königs, der den Untergang der Monarchie vorweggenommen und mit dem der Mythos begonnen habe. 125 Jahre nach seinem rätselhaften Tod habe der König nichts von seiner Faszination verloren. Den heutigen Betrachter ziehe vor allem Ludwigs Lebens-Gegenentwurf in den Bann, die Andersartigkeit und Vielfalt, die ihn mit seinen Bayern verband, so Loibl: „Entsprechend sagenhaft sei auch das Medienecho auf die neue Landesausstellung ...“
Besonders dankte Dr. Richard Loibl neben dem Ausstellungsteam den Partnern, die mit Ihrem Einsatz das „Mammutprojekt Bayerische Landesausstellung“ in vielerlei Hinsicht unterstützten. Die Bayerische Schlösserverwaltung sanierte die Rohbauräume und gestaltete außerdem mit einem eigenen Projektteam zwei Räume der Landesausstellung. Der Landkreis Rosenheim engagierte sich in der regionalen Werbung und organisierte das reichhaltige Begleitprogramm. Als Mobilitypartner unverzichtbar ist in diesem Jahr die Chiemseeschifffahrt Ludwig Feßler KG. Und Bayern2 begleitet im dritten Jahr in Folge die Bayerische Landesausstellung als Medienpartner mit einem eigenen Programm. Von staatlichen Institutionen, privaten Sammlern oder der Familie Wittelsbach – aus ganz Europa fanden die Exponate ihren Weg in die Ausstellung. Vom Kinderspielzeug bis zur Uhr, die bei der Leiche Ludwigs II. gefunden wurde – die Landesausstellung zeichnet mit anrührenden „stummen Wegbegleitern“ Ludwigs dessen Leben, Sterben und posthume Verklärung nach. Und so findet jeder sein Lieblingsobjekt. Ein Favorit des Kunstministers ist etwa der elektrisch beleuchtete goldene Schlitten des Königs. Moderne
Technik im historischen Gewand, das sei in gewisser Weise typisch für Ludwig II. Gemäß dem Leitbild des Hauses der Bayerischen Geschichte ist die didaktische Vermittlung der Inhalte an die jüngsten Ausstellungsbesucher auch in diesem Jahr wieder besonders wichtig. Spezielle Schülerführungen, ein Kinderführer durch die Ausstellung sowie Vorschläge für Projekt- und Wandertage sollen die Landesausstellung für Kinder und Jugendliche zu einem echten Erlebnis machen.