Berlin, 20. Februar 2012, (kk) – Gerhard Altenbourg zählt zu den bedeutendsten Künstlern der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Seine Errungenschaften sind enorm. Dennoch wurde er bis zum Beginn der 1980er Jahre von offizieller, staatlicher Seite in der DDR boykottiert. Ab dem 12. März sind nun rund 100 Werke, darunter ca. 30 Farbholzschnitte, fast 40 Lithografien, ein Dutzend Holzschnitte sowie Zeichnungen und Tusche-Arbeiten aus den Jahren 1953 - 1989 in Berlin zu sehen.
Das Große und Ganze zu begreifen – mit weniger gibt sich Gerhard Altenbourg in seinem Werk nicht zufrieden. Einen Einblick in die sehr intimen und ungewöhnlichen Gedankenwelten sowie das vielschichtige Werk des Ausnahmekünstlers zu geben – mit weniger gibt sich Ketterer Kunst in seiner Ausstellung nicht zufrieden.
Dem 1926 in Thüringen geborenen Gerhard Altenbourg geht es in seinem Œuvre darum, das Wesen einer Sache zu begreifen und auf den Grund aller Dinge vorzudringen. Vor dem Hintergrund seiner Erfahrungen in den Kriegsjahren, den Auswirkungen des Mauerbaus und den Einschränkungen durch den Staatsapparat der DDR schuf der zurückgezogen lebende Künstler eine ästhetische Gegenwelt zum real existierenden Sozialismus. Trotz des Boykotts in der DDR, erhält Altenbourgs Arbeit im Westen Deutschlands schon früh zahlreiche Ehrungen, wie z.B. 1966 den Burda-Preis für Grafik oder 1968 den Will-Grohmann-Preis. Erst Ende der 1980er Jahre erfährt sein Werk auch in der DDR, die ihn bis dahin lediglich als Devisenbringer ansah und ihm nur äußerst selten eine Ausstellung gewährte, die verdiente öffentliche Anerkennung. So widmet ihm die Ostberliner Nationalgalerie 1987 eine große Retrospektive.
Die Vielschichtigkeit des Altenbourgschen Œuvres verdeutlicht die Verflechtungen alles Erlebten und stellt den Betrachter vor die Herausforderung, den scheinbar undurchdringlichen Wanderungen von Feder, Pinsel und Stift zu folgen. Zudem gibt die Präsentation der aus einer Privatsammlung in Sachsen-Anhalt stammenden Arbeiten einen tiefen Einblick in die Verhältnisse während der Entstehungszeit. Teils auf Filz, Leinen oder sogar Teppichboden in den Rahmen gestellt, sind die Werke auch formal ein eindrucksvolles Zeitdokument, die die Schwierigkeiten bei der Materialbeschaffung für Künstler und Sammler aufzeigen.
International sind Altenbourgs Arbeiten heute u.a. im Museum of Modern Art in New York und in den Kupferstichkabinetten in Stockholm, Tokio und Warschau zu finden.
Die Ausstellung ist vom 12. März bis 12. April 2012 bei Ketterer Kunst in der Fasanenstr. 70 in Berlin-Charlottenburg zu sehen. Öffnungszeiten sind Mo-Fr von 11-19 Uhr und Sa von 11-16 Uhr. Alle Werke können käuflich erworben werden. Die Preise rangieren zwischen € 200 und € 10.000.
Ketterer Kunst hat sich seit seiner Gründung im Jahr 1954 als einer der wichtigsten Kunst- und Buchversteigerer mit dem Stammsitz in München und einer Dependance in Hamburg etabliert. Galerieräume in Berlin und Repräsentanzen in Heidelberg und Krefeld tragen entscheidend zum Geschäftserfolg bei. Zudem finden immer wieder Ausstellungen, Sonder- und Benefizauktionen sowie Online-Auktionen statt. Robert Ketterer ist Auktionator und Inhaber von Ketterer Kunst.