Goldschatz von Erstfeld (UR). 4. Jh. v.Chr. Depositum Kanton Uri. © Schweizerisches Nationalmuseum Goldschatz von Erstfeld (UR). 4. Jh. v.Chr. Depositum Kanton Uri. © Schweizerisches Nationalmuseum - Mit freundlicher Genehmigung von: findart

Was: Ausstellung

Wann: 27.04.2012 - 14.10.2012

Zum ersten Mal werden die Highlights der archäologischen Sammlung aus dem Schweizerischen Nationalmuseum in der Romandie, im Château de Prangins, ausgestellt.

Die aussergewöhnliche Sammlung, deren Anfänge ins 19. Jahrhundert zurückgehen, umfasst Bodenfunde aus allen Epochen und Regionen der Schweiz. Sie ermöglicht einen Einblick in die Zeit von 100'000 vor bis 800 nach…

Zum ersten Mal werden die Highlights der archäologischen Sammlung aus dem Schweizerischen Nationalmuseum in der Romandie, im Château de Prangins, ausgestellt.

Die aussergewöhnliche Sammlung, deren Anfänge ins 19. Jahrhundert zurückgehen, umfasst Bodenfunde aus allen Epochen und Regionen der Schweiz. Sie ermöglicht einen Einblick in die Zeit von 100'000 vor bis 800 nach Christus, also von der Altsteinzeit bis ins frühe Mittelalter.

Zu den Highlights gehört etwa ein Lochstab, auf dem ein Pferd eingeritzt ist. Es handelt sich um die älteste bildliche und künstlerische Darstellung im Gebiet der heutigen Schweiz. Die Goldschale von Zürich-Altstetten ist die grösste und schwerste Schale aus der Bronzezeit, die je in Westeuropa entdeckt worden ist. Weitere Glanzstücke sind die Hals- und Armringe des Goldschatzes von Erstfeld, die zu den wichtigsten Zeugnissen der keltischen Goldschmiedekunst gehören. Ein in Villeneuve entdeckter Helm aus dem frühen Mittelalter stammt wahrscheinlich von einem fränkischen Adligen. Die aussergewöhnlichen Zeugnisse aus vergangenen Zeiten führen die Besuchenden durch eine Reise in die Welt unserer Vorfahren.

An Multimediasäulen kann man sich ins Thema Archäologie vertiefen. Präsentiert werden Texte zu den einzelnen Epochen sowie interaktive Karten mit Informationen zu den wichtigsten Fundorten der Schweiz.

Die Ausstellung ist in drei Teile gegliedert. Der erste stellt die Anfänge und die Vielfältigkeit der Sammlung vor. Zu sehen ist zum Beispiel der 1741 entdeckte spätrömische Goldschatz von Lunnern. Er wurde zuerst in der Kunstkammer der Wasserkirche in Zürich gezeigt und kam anschliessend über die Sammlung der Antiquarischen Gesellschaft Zürich ins Schweizerische Nationalmuseum. Weiter sind Stücke aus der Sammlung Gross zu sehen. Die Sammlung ist nach dem Arzt und Künstler Victor Gross aus La Neuveville benannt, der mehrere tausend Objekte aus Ufersiedlungen zusammentrug. Der Bund kaufte die Sammlung 1884 auf, um zu verhindern, dass sie aufgelöst wird Sie spielt bei der Gründung des Schweizerischen Nationalmuseums eine wichtige Rolle. Wichtig für die Geschichte des Museums sind auch die Ausgrabungen. In der Ausstellung zu sehen sind unter anderem Objekte aus drei Bestattungen des Gräberfeldes von Giubiasco (Tessin): es handelt sich um ein Männer- und ein Frauengrab sowie um ein Grab, bei dem man – bevor das Museum die Grabungen überwachte – Objekte aus verschiedenen Gräbern neu gruppierte, um attraktivere Ensembles verkaufen zu können. Dieser Teil der Ausstellung verdeutlicht auch, wie wichtig es ist, die Objekte in ihrem Kontext zu bergen und aufzubewahren.

Im zweiten Teil der Ausstellung werden die spektakulärsten und interessantesten Objekte chronologisch geordnet ausgestellt. Zu sehen sind zum Beispiel der Lochstab von Schweizersbild (SH), eines der ältesten Zeugnisse künstlerischen Schaffens in der Schweiz, die neolithische Holztüre aus Wetzikon (ZH), die Goldschale aus der Bronzezeit von Zürich-Altstetten, der keltische Goldschatz von Erstfeld (UR), ein Ensemble von Glasgefässen aus dem 4. Jahrhundert aus Conthey (VS) oder der Helm von Villeneuve (VD) aus dem 6. Jahrhundert.

Der dritte Teil zeigt die weniger bekannten Arbeiten hinter den Kulissen eines Museums : in einem Film werden die Aktivitäten des Sammlungszentrums des Schweizerischen Nationalmuseums in Affoltern am Albis vorgestellt: Unter einem Dach vereinigt es verschiedene Sammlungen, die Ateliers der Konservatoren- Restauratoren, das Labor für Konservierungsforschung, die Objektlogistik, das Leihwesen und das Fotoatelier.

Führungenmit Anne Kapeller, Kuratorin für den Fachbereich Archäologie und Projektleiterin Sonntags 29. April | 24. Juni | 26. August |14. Oktober Donnerstags 24. Mai | 26. Juli | 13. September 14.30 – 15.30 | CHF 10.–

Führungen für Gruppen Anmeldung unter T. +41 (0)22 994 88 96

Die Goldschale von Zürich-Altstetten (ZH). Bronzenzeit. © Schweizerisches Nationalmuseum Die Goldschale von Zürich-Altstetten (ZH). Bronzenzeit. © Schweizerisches Nationalmuseum - Mit freundlicher Genehmigung von: findart / Schweizerisches Nationalmuseum
Tags: Archäologie, Sammlung, Schweiz