Naturgebilde wie Knospen und Steinformationen, Kinderkörper mit Gesichtern von alten Menschen, aber auch symbolhaft wirkende Motive wie Pferdekopf und Füße bestimmen die Bilderwelt von Elmar Peintner. Gezeichnetes und Gemaltes, minutiös geführter Bleistiftstrich, Aquarell und Eitempera treffen aufeinander. Peintners sezierendes Auge legt mikroskopische Strukturen in der Natur frei. Durch Überlagerungen, rätselhafte Kombinationen und seine Vorliebe für Transformationen schildert der Künstler zugleich die Vielschichtigkeit des menschlichen Seins. Mit über 40 Arbeiten von 1974 bis 2014 zeigt das Ferdinandeum bis 25. Jänner einen Querschnitt durch das Werk des international bekannten Tiroler Künstlers.„Mit Elmar Peintner präsentieren wir eine spannende künstlerische Position zwischen akribischer Formuntersuchung und surrealem Szenario, die weltweit von Ausstellungshäusern, Kunstbiennalen und Festivals wahrgenommen wird. Die Besucherinnen und Besucher sind aufgefordert, den rätselhaften Aspekt Peintners Schaffens in einer inspirierenden Auseinandersetzung zu suchen“, betont PD Dr. Wolfgang Meighörner, Direktor der Tiroler Landesmuseen. „Faszinierend ist, wie Peintner über den Realismus in die verschiedensten Dimensionen des menschlichen Lebens vordringt“, ergänzt Dr. Günther Dankl, Kurator der Ausstellung und Kustos der Kunstgeschichtlichen Sammlungen ab 1900 & Grafischen Sammlungen der Tiroler Landesmuseen.
Die Ausstellung „Elmar Peintner. Enigma“ im Ferdinandeum zeigt nicht nur das grafische Schaffen Peintners, sondern lenkt den Blick auch auf seine Malerei. Die Schau beginnt mit den frühen, zum Teil noch während des Studiums entstandenen Zeichnungen und Radierungen. Diese bringen bereits jenes Spannungsfeld von Mensch und Natur, von Weite und Dichte, von Sezieren, Aneinanderreihen und Überschichten zum Ausdruck, welches Peintners weiteres Schaffen bestimmt. Die Ausstellung spannt den Bogen von seinen Arbeiten aus der Serie „Steinmenschen“, über seine „Nachtbilder“ bis hin zu seinen aktuellen großformatigen Bergdarstellungen, in denen fein gesetzte zeichnerische Strukturen den Prozess des Veränderns der Landschaft dokumentieren. Dreiviertel der über 40 gezeigten Bilder stammen aus dem Besitz des Künstlers.