Symposium zum frühen Buchdruck in der Region Anlässlich der Ausstellung „Druckfrisch“ tauschen sich Experten am 24. Oktober zum Thema „Neue Kommunikationswege in Tirol und seinen Nachbarländern“ ausINNSBRUCK. Mit der Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern durch Johannes Gutenberg wurden die Kommunikationswege revolutioniert. Die Menschen standen damals vor einer ähnlichen Revolution der Medien, wie wir heute. Das 375-Jahr-Jubiläum zur Gründung des Innsbrucker Universitätsverlags Wagner gab Anlass, eine Ausstellung im Ferdinandeum zu konzipieren. Sie begibt sich auf eine Zeitreise durch fast 500 Jahre Druckproduktion in Tirol und wirft einen Blick auf die ungewisse Zukunft des Buches.
Wissenschaftler aus Deutschland, Italien, Südtirol, Salzburg, Vorarlberg und Tirol treffen sich am Freitag, den 24. Oktober, kurz vor Ende der Ausstellung, zu einer Tagung, um noch einmal über die Entwicklung des Buchmarktes speziell in Tirol und seinen Nachbarländern aus unterschiedlichen Perspektiven zu referieren. Mit einem Festvortrag von Univ.-Prof. Dr. Murray G. Hall mit dem Titel „Der österreichische Buchhandel und der Erste Weltkrieg“ wird das Symposium am Donnerstag, 23. Oktober, um 19 Uhr im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum eröffnet.
Die Tagung steht ganz im Zeichen des Buchdrucks. Dabei wird u. a. die Beziehung zwischen Tirol und Augsburg in Bezug auf den Buchhandel untersucht sowie die Einflüsse eines Landesfürsten auf den Buchdruck in Salzburg. Brixen wird als Druckstadt unter die Lupe genommen. Auch dem ersten Buch einer österreichischen Offizin ist ein Vortrag gewidmet. Die Themen sind vielfältig, drücken aber eines aus: Das Thema Veränderung der Informationswege ist heute genau so präsent wie damals. „Wir wollen mit dieser Tagung einen Anstoß für weitere Forschungen zu diesem Thema geben. Der Kommunikationsaustausch verändert sich ständig und gerade jetzt befinden wir uns wieder an einem Punkt, an dem sich unser Verständigungs- und Medienverhalten in einem revolutionären Wandel befindet“, fasst Kustos Mag. Roland Sila das Ziel der Veranstaltung zusammen. Bei diesem Auftrag unterstützen ihn Dr. Hans-Jörg Künast (Staats- und Stadtbibliothek Augsburg), Dr. Gerhard Plasser (Bibliothek Salzburg Museum), Dr. Hansjörg Rabanser (Tiroler Landesmuseen), Mag. Silvano Groff (Biblioteca Comunale di Trento), Mag. Norbert Schnetzer (Vorarlberger Landesbibliothek), Mag. Stefan Morandell (Bibliothek Land- und Forstwirtschaftliches Versuchszentrum Laimburg), Dr. Johannes Andresen (Landesbibliothek Dr. Friedrich Teßmann) sowie Dr. Franz Gratl (Tiroler Landesmuseen), die als Referenten gewonnen werden konnten.