Das Werk Franz Marcs und vieler seiner Zeitgenossen ist vor dem Ersten Weltkrieg von der Vorahnung der Katastrophe geprägt. Im Rückblick lassen sich zahl- reiche Hinweise auf die kommende Apokalypse ausma- chen. Aus zeitgenössischer Sicht sind diese Jahre abauch durch Ereignisse geprägt, die scheinbar in kein Zusammenhang mit dem Krieg stehen. In seinem Buch »1913« nimmt Florian Illies eine »objektive« Sichtweisein und stellt Monat für Monat wichtige Ereignisse, Kunstwerke und Schriften nebeneinander, die von einer imaginären Folgerichtigkeit und einer schick- salhaften Zufälligkeit geprägt sind. Ausgehend von Illies` Perspektive stellt die Ausstellung Kunstwerkder Jahre 1912, 1913 und 1914 gegenüber, in denen sich die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen zeigt: Denn was verbindet Marcs »Fabeltier« mit Meidners »Vulkanausbruch«, oder Klees »Friedhofsbau« mit Heckels »Parksee« in ihrer Spiegelung utopischer Hoffnung oder verzweifelten Aufbegehrens?1913 ... ein Jahr wie jedes andere?
Das Vorkriegsjahr, in dem alles auf die Katastrophe zustrebt?
Das Jahr der Avantgarden in Musik, Kunst und Literatur?
Das Jahr der Revolutionaere und der neuen Gesellschaftsentwuerfe?
Das Jahr, in dem die »Banalitaet des Boesen« mit Hitler ihren Anfang nimmt?
Ein Jahr des Gluecks und der Liebe?
1913
… ein Jahr der Bilder von Lebensfreude, Lebensangst, Lebensflucht
Ist das Werk Franz Marcs und vieler seiner Zeitgenossen vor dem Ersten Weltkrieg nur von der Vorahnung der Katastrophe gepraegt? Im Rueckblick lassen sich zahlreiche Hinweise auf die kommende Apokalypse ausmachen. Aus zeitgenoessischer Sicht sind diese Jahre aber auch durch zahlreiche Ereignisse bestimmt, die scheinbar in keinem Zusammenhang mit dem Krieg stehen.
In seinem Buch »1913« nimmt Florian Illies eine »objektive« Sichtweise ein und stellt Monat für Monat wichtige Ereignisse, Kunstwerke und Schriften nebeneinander, die von einer imaginaeren Folgerichtigkeit und einer schicksalhaften Zufaelligkeit gepraegt sind. Die Ausstellung in Kochel geht von dieser Perspektive aus und stellt Kunstwerke der Jahre 1912, 1913 und 1914 gegenueber, in denen sich die Gleichzeitigkeit des Ungleichzeitigen zeigt: Denn was verbindet Marcs »Fabeltier« mit Meidners »Vulkanausbruch«, oder Klees »Friedhofsbau« mit Heckels »Parksee« in ihrer Spiegelung utopischer Hoffnung oder verzweifelten Aufbegehrens?
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog, Hrsg. von der Franz Marc Museumsgesellschaft.
Mit Beitraegen von Florian Illies und Cathrin Klingsoehr-Leroy, Sieveking Verlag
1913 Lounge
Anlaesslich der Ausstellung „1913: Bilder vor der Apokalypse“ verwandelt sich der Ausstellungsraum im Erdgeschoss des Franz Marc Museums in eine Lounge, in der Buecher zum Thema „1913“ ausliegen, Musik und Texte gehoert werden koennen und auch der Filmraum zur Verfuegung steht: Mit Filmen über Franz Marc, das Museum, sowie Filmen über Kuenstler der Ausstellung.
Durch eine Chronologie des Jahres 1913, an den Waenden der Lounge, werden die Besucher in die Ausstellung eingefuehrt. Sie folgt den wichtigsten, von Florian Illies in seinem Buch „1913. Der Sommer des Jahrhunderts“ aufgenommenen Ereignissen, Anekdoten und Historien. Diese Chronologie wird von dem franzoesischen Illustrator und Zeichner Cyril Mariaux entworfen und eigenhaendig an die Wand geschrieben, wobei dokumentarische Fotografien und kleine Zeichnungen des Kuenstlers diese besondere, kalligraphische Uebersicht bereichern.