Andréas Lang "Haus am Fluß, Kamerun 2012" © Andréas Lang Andréas Lang "Haus am Fluß, Kamerun 2012" © Andréas Lang - Mit freundlicher Genehmigung von: stadtmuseumDe

Was: Ausstellung

Wann: 02.08.2013 - 15.09.2013

Auf dem Dachboden seiner Mutter entdeckte Andréas Lang die Schriften und historischen Fotografien seines Urgroßvaters. Von 1909 bis 1914 war sein Urgroßvater bei den sogenannten Schutztruppen im deutsch-kolonialen Kamerun und führte dort Grenz- und Vermessungs- expeditionen durch. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs nahm er an einer deut sch-französische Grenzexpedition teil…
Auf dem Dachboden seiner Mutter entdeckte Andréas Lang die Schriften und historischen Fotografien seines Urgroßvaters. Von 1909 bis 1914 war sein Urgroßvater bei den sogenannten Schutztruppen im deutsch-kolonialen Kamerun und führte dort Grenz- und Vermessungs- expeditionen durch. Am Vorabend des Ersten Weltkriegs nahm er an einer deut sch-französische Grenzexpedition teil, die das Ziel hatte einen Teil von Französisch-Äquatorialafrika, ehemals Französisch-Kongo, als deutsche Kolonie in Besitz zu nehmen und zu vermessen. Seine sehr sachlich gehaltenen Beschreibungen geben Einblick in eine Epoche, die allgemein von kolonialer Hybris geprägt war. Auf der anderen Seite geben sie dem Bedürfnis des Urgroßvaters nach Gerechtigkeit und menschlichem Handeln Au sdruck. Dazwischen öffnet sich eine imaginäre Tür, die an Joseph Conrads Erzählung „Herz der Finsternis“ erinnert.

Das historische Material war der Ausgangspunkt für weitere Recherchen und eine Reise, die Andréas Lang 2 012 in den Norden Kameruns und den angrenzenden Tschad unternahm.

Dort begann eine Spurensuche, die versucht den eigenen Empfindungen Raum zu geben und gleichzeitig die Orte des Geschehens im Hier und Jetzt reflektiert.

Die Ausstellung versteht sich als „work in progress“, eine weitere Reise nach Zentralafrika ist für 2013/14 geplant, um das Projekt abzuschließen. In seinen Fotografien und Videoarbeiten interessiert sich Andréas Lang besonders für die verborgene Geschichte eines Ortes, sei sie historischer, mythologischer oder persönlicher Natur. Er versucht, dem Geist des Ortes nachzuspüren. Seine Fotografien zeigen eindringlich stille, mitunter beunruhigende Szenerien und begehen einen Grenzbereich zwischen Realität und Imagination. Eine fast zeitlose Ebene, in der Vergangenheit und Gegenwart miteinander verschmelzen. Seine vorherigen Langzeitprojekte beschäftigten sich mit Landschaften in Europa und den Orten der Kreuzzüge und des Christentums im Nahen Osten. Die Arbeiten von Lang wurden mehrfach ausgezeichnet und international ausgestellt.

Aktuell si nd seine Fotografien auch Teil einer Ausstellung der Sammlung SØR Rusche in der Kunsthalle Osnabrück (bis 13.10.2013) und dem Maison Victor Hugo in Paris (bis 15.10.2013).

Weitere Informationen unter lang-photo.com

Tags: Afrika, Andréas Lang, Fotoreisen

Öffnungszeiten Dienstag - Sonntag 10.00 - 18.00 Uhr Montags geschlossen
Eintrittspreise Gesamtes Haus Dauerausstellungen Personen ab 18 Jahren 6 € 4 €