Reiß dein Maul auf, 2015, Kunstverein Friedrichshafen, Foto: Tobias Maximilian Schnell © Christine Lederer, Bildrecht, Wien, 2023 Reiß dein Maul auf, 2015, Kunstverein Friedrichshafen, Foto: Tobias Maximilian Schnell © Christine Lederer, Bildrecht, Wien, 2023 - Mit freundlicher Genehmigung von: KunsthausBregenz

Wann: 12.07.2025 - 28.09.2025

Ein einzigartiger Dialog über Kontinente und Generationen: Michael Armitage, Maria Lassnig und Chelenge Van Rampelberg im Kunsthaus Bregenz

Im Sommer 2025 lädt das Kunsthaus Bregenz zu einer Ausstellung ein, die den Begriff des künstlerischen Dialogs neu definiert. In einer tief empfundenen Begegnung treffen die Werke von Michael Armitage, Maria Lassnig und Chelenge Van Rampelberg im Foyer des KUB aufeinander. Es ist ein Austausch, der sich nicht nur über Kontinente, sondern auch über Generationen hinweg vollzieht – ein Dialog, der Kunstgeschichte und Gegenwart auf eindrucksvolle Weise miteinander verknüpft.

Ausgangspunkt für diese außergewöhnliche Präsentation war ein Gespräch mit Michael Armitage während der Vorbereitungen zu seiner KUB-Ausstellung 2023. In einem persönlichen Moment sprach der britisch-kenianische Künstler über die Relevanz der österreichischen Malerin Maria Lassnig: „Für mich ist sie eine der bedeutendsten Maler*innen überhaupt – eine Persönlichkeit, die mich nachhaltig geprägt hat.“ Zugleich verwies er auf seine Mentorin, Lehrerin und Freundin Chelenge Van Rampelberg: eine zentrale Figur in seinem künstlerischen Werdegang.

Die Ausstellung im Sommer 2025 bringt diese drei Stimmen erstmals gemeinsam auf die Bühne. Kuratiert wurde sie in enger Zusammenarbeit mit Michael Armitage selbst, dessen persönliche Auswahl der Werke ein tiefes Verständnis für die Schnittstellen dieser künstlerischen Positionen offenbart. Die Ausstellung entsteht in Kooperation mit der Maria Lassnig Stiftung in Wien sowie dem Nairobi Contemporary Art Institute (NCAI).

Chelenge Van Rampelberg, geboren 1961 in Kenia, präsentiert in Bregenz Holzskulpturen und Holzschnitte. Ihre Figuren – männliche Köpfe mit gespitzten Mündern, aufrechte weibliche Gestalten – oszillieren zwischen Spannung und Würde, Konzentration und Empfindsamkeit. „Eve I“ (1996) etwa zeigt eine geneigte Eva – verletzlich und still. Auch ihre grafischen Arbeiten erzählen von Beziehungen zur Natur, zu Tieren und zu anderen Menschen. Weiche Konturen und eine stille, fast meditative Bildsprache verleihen ihren Arbeiten eine existenzielle Tiefe: Bilder eines Lebens zwischen Sorge und Hoffnung.

Von Maria Lassnig (1919–2014) sind Zeichnungen zu sehen, die – wie ihre Gemälde – den Körper als inneren Erfahrungsraum zeigen. Der Mensch erscheint nicht als äußere Hülle, sondern als Resonanzfeld von Empfindungen. In ihrer Zeichnung „Einen Hund besitzen“ (1976), die aus der Sammlung des Kunsthaus Bregenz stammt, blickt die Künstlerin den Betrachtenden fest entgegen. „Mit festem Blick wendet sich Lassnig den Betrachter*innen zu. In ihrem rechten Arm hält sie einen Hund – Begleiter, Trophäe oder Spiegelbild.“

Michael Armitage wiederum offenbart in seinen Aquarellen eine emotionale wie politische Tiefe. Schmerz, Zärtlichkeit, soziale Spannungen und die Verbindung zu Tieren durchziehen seine Werke. Seine Malerei besticht durch warme Sepiatöne, transparente Farbschichten und eine poetische Präzision. In seinem Gemälde „Mydas“ (2019) interpretiert er die antike Sage um König Midas neu: Eine nackte männliche Figur blickt auf eine in goldenen Stoff gehüllte Mutter mit Kind, beobachtet von einer Hyäne. „Die Szene scheint von einer anderen Welt aus beobachtet zu werden.“

Was diese drei Künstler*innen verbindet, ist ihr tiefes Interesse am Menschen. Seine Körperlichkeit, seine Beziehungen, sein Dasein in der Welt stehen im Zentrum ihres Schaffens. Und doch nähert sich jede dieser Stimmen auf ganz eigene, einfühlsame Weise diesem Thema. „Im Kunsthaus Bregenz begegnen sich diese unterschiedlichen Perspektiven auf besondere Weise.“

Begleitet wird die Ausstellung von einer geplanten KUB Publikation, die sich mit Fragen von Identität, Körperlichkeit und künstlerischer Erfahrung beschäftigt – über geografische, kulturelle und zeitliche Grenzen hinweg. Ein Ereignis, das Bregenz im Sommer 2025 zu einem internationalen Knotenpunkt der künstlerischen Reflexion macht.

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Tags: Film, Grafik, Malerei, Maria Lassnig, Michael Armitage, Zeichnungen

ÖffnungszeitenDienstag bis Sonntag 10 – 18 UhrDonnerstag 10 – 20 Uhr
 

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