Brosche »Jackal« Silber Alexander Blank 2012 © VG Bild-Kunst, Bonn 2025 * Foto Mirei Takeuchi Brosche »Jackal« Silber Alexander Blank 2012 © VG Bild-Kunst, Bonn 2025 * Foto Mirei Takeuchi - Mit freundlicher Genehmigung von: schmuckmuseum

Wann: 25.07.2025 - 05.10.2028

»Alexander Blank stellt die Frage, ob man mit Schmuck die eigene Brüchigkeit maskiert, oder ob es auch die Möglichkeit gibt, durch das Tragen von Schmuck die eigene Unfertigkeit zu bezeugen.« Joshua Groß. Kumpane. Hanau 2024

Köpfe von Tieren und Comicfiguren sind über die Jahre zu Alexander Blanks (*1975) Erkennungszeichen geworden. Seine aus Hartschaum in Kombination mit Silber und Kork, Grafit oder Acrylglas handgefertigten Anhänger machen deutlich, dass er sich gerne in Fantasiewelten entführen und von der Neugier auf Unbekanntes inspirieren lässt. »Wir finden Alexander Blanks Arbeiten spannend, weil er mit seinem Schmuck über Menschen nachdenkt, Perspektiven jenseits des Traditionellen erkundet – und Geschichten erzählt«, ordnet Museumsleiterin Friederike Zobel ein. Die in der Ausstellung »Kumpane« gezeigten, auch jüngst entstandenen Arbeiten des Schmuckkünstlers zeichnen sich durch eine hohe Materialästhetik aus. In ihnen werden Formen und Farben zu abstrakten Bildern für den Körper, die einen visuellen Spiegel seiner Lebenswelt darstellen. Die glatten Oberflächen der Objekte verschleiern ihren eigentlichen Entstehungsprozess, denn Blank arbeitet bildhauerisch – vielfach ist der Schmuck aus dem Material herausgearbeitet. »Schmuck ist eine Kunstform, die dem Menschen sehr nahekommt. Für Alexander Blank können seine Schöpfungen zu Begleitern, zu Kumpanen werden«, erläutert Kuratorin Katja Poljanac.

Der Weg zur eigenen SchmuckspracheNach der Ausbildung an der Staatlichen Zeichenakademie in Hanau studierte der aus Büdingen in Hessen stammende Alexander Blank als Meisterschüler in der Klasse für Schmuck und Gerät von Otto Künzli an der Akademie der Bildenden Künste München. 2011 machte er sich nach seinem Diplom-Abschluss in der bayerischen Hauptstadt selbständig. Während an der Zeichenakademie die intensive Auseinandersetzung mit den unterschiedlichsten Handwerkstechniken im Vordergrund stand, ermöglichte die Akademie in München das freie, konzeptionelle Arbeiten.

Über das Schmuckmachen sagt Blank selbst: »Mein Interesse an dieser Kunstform geht über die klassische Darstellung von Status und Reichtum oder andere Ausdrucksformen menschlicher Eitelkeit hinaus. Schmuck hat viel mehr zu bieten als die Bestätigung stereotyper Rollenbilder!«

Alexander Blank fand schnell zu einer eigenen Handschrift und legte einen Schwerpunkt im Erzählerischen, im Entwickeln von Geschichten. Inspiriert von Comics oder Science-Fiction, nehmen seine Arbeiten Trägerinnen oder Betrachter mit auf gedankliche Reisen. Bekannte wie unbekannte Gesichter und Symbole blicken zurück und werden zu Begleitern. Ebenso greift Alexander Blank immer wieder Themen aus der Popkultur und Alltagswelt auf, verarbeitet Gesehenes oder Erlebtes. Der Künstler bedient sich dabei der Materialien unserer täglichen Umgebung und lässt so seinen Schmuck zu einem Teil dieser werden.

Die Ausstellung »Kumpane« war zuvor im Deutschen Goldschmiedehaus Hanau zu sehen. 2023 war der Schmuckkünstler zudem 10. Hanauer Stadtgoldschmied. Im Rahmen der Ausstellung »Ausgesucht – von Sam Tho Duong« während der »Ornamenta 2024« waren einzelne Arbeiten von ihm im vorigen Jahr bereits im Schmuckmuseum zu sehen, die neugierig darauf machten, das breite Spektrum des Künstlers vorzustellen.

Publikation: Gesellschaft für Goldschmiedekunst e.V. (Hg.): Alexander Blank. Kumpane. Hanau 2024.

Eintritt 10 €, ermäßigt 8,50 €, Kombiticket Dauer-/Sonderausstellung 12,50 €

Tags: Brosche, Goldschmuck, Ornamenta, Schmuck, Schmuckkunst

Öffnungszeiten des Schmuckmuseums Pforzheim Di bis So und feiertags 10 bis 17 Uhr (außer Hl. Abend und Silvester) | Eintritt in die Sonderausstellung 10 €, ermäßigt 8,50 €, Familienkarte 18 € | Eintritt in die Dauerausstellung 4,50 €, ermäßigt 2,50 € | Kombiticket Dauer-/Sonderausstellung 12,50 €, ermäßigt 10 €, Familienarte 22 € | bis 14 Jahre und mit Museums-Pass-Musées frei | Gruppenführungen auf Anfrage | Öffentliche Führung durch die Dauerausstellung sonntags 15 Uhr, 6,50 €, ermäßigt 4,50 € | Förderverein ISSP | www.issp-schmuckmuseum.de | Medien- bzw. Kulturpartner des Schmuckmuseums sind Pforzheimer Zeitung und SWR2 | Weitere Informationen unter www.schmuckmuseum.de