Jede Zeit sucht sich ihre Helden, und manche von ihnen leben lange. So finden sich zahlreiche Archetypen bereits in der antiken Mythologie. Ob Herakles oder Achilles, Orpheus oder Perseus, ihre alttestamentarischen Kollegen Samson oder David – der einen anderen sprichwörtlichen Superhelden, den Riesen Goliath, mit seiner Schleuder in den Staub schickte -, ganz zu schweigen von dem drachenblutgestärkten Siegfried, der wie kaum ein anderer in der deutschen Geschichte als Vorzeigeheld instrumentalisiert wurde – sie alle bilden die Blaupause und den Kanon für die heutigen Superhelden.Ihr goldenes Zeitalter läuteten die US-amerikanischen Comicautoren Jerry Siegel und Joe Shuster 1938 mit der Erfindung von Superman und wenig später des düsteren Batman ein. Von da an war der archetypische Verbrechensbekämpfer mit geheimer Identität und übermenschlichen Kräften in der Welt.
Die Ausstellung „Super, Helden!“ will die mannigfaltigen Facetten der Heldenbilder ins Visier nehmen. Aber nicht alleine die mit übernatürlichen Fähigkeiten ausgestatteten und in schillernde Kostüme gekleideten Vorzeigehelden stehen im Mittelpunkt. Genauso werden die oft übersehenen anonymen Alltagshelden präsentiert, die Gebrochenen, die Gescheiterten, eben die Antihelden - ein Grenzgang zwischen persönlichen Helden, zweifelhaften Vorbildern, Helden der Propaganda und den Ikonen der Popkultur.
Der Kunstraum Gewerbepark-Süd präsentiert vom 06. Oktober bis zum 01. Dezember 2024 die Ausstellung „Super, Helden!“ mit Werken der Künstler Fernando Sánchez Castillo, Sandra del Pilar, Gil Shachar, Myriam Quiel, Susanne Ristow, Razeea Lindner, Thomas Virnich, Felix Gephart, Thomas Baumgärtel, Dominik Hebestreit, Jan Schüler und anderen sowie mit Mattel-Figuren von Alfred Neul.