Zentrales Element der Ausstellung des international renommierten Künstlers sind die Walkthroughs – eine Performance-Tour, bei der der Künstler selbst durch mehrere Räume der Sammlung führt. Dieses Projekt markiert die erste Kooperation zwischen dem Kunsthaus und dem Zürcher Theater Spektakel und bietet einen transdisziplinären Dialog zwischen bildender Kunst und Theater.Eine labyrinthische Entdeckungsreise durch die SammlungWalid Raads Ausstellung im Kunsthaus Zürich beleuchtet zentrale Fragen zu Museen im 21. Jahrhundert. Sie hinterfragt, welche spezifischen Formen des Geschichtenerzählens Museen heute ermöglichen und wofür Kunstinstitutionen stehen, wenn die Grenzen zwischen privaten und öffentlichen Sammlungen verschwimmen. Raad beschäftigt sich mit den nicht erzählten Geschichten und Lücken sowie dem Schweigen, die in den ausgestellten Objekten stecken, und wie man diese neu vermitteln und beleben kann. Die Ausstellung spiegelt den Wandel gesellschaftlicher Werte wider und weist auf die Herausforderungen für Kulturinstitutionen im 21. Jahrhundert hin. Dies ist besonders relevant für das Kunsthaus Zürich, wie der Umgang mit der Sammlung Emil Bührle zeigt. Raad geht von der Verbreitung öffentlicher und privater, westlicher und nicht-westlicher Kunstsammlungen aus. Sein Schwerpunkt liegt sowohl auf den weltlichen Kräften, die ihre Formen bestimmen, als auch auf den «jenseitigen», nicht greifbaren und unlogischen Rissen, die sie offenbaren.
Ausgangspunkt ist die Sammlung von Baron Hans Heinrich Thyssen-Bornemisza, die seit 1993 in Madrid zu sehen und eng mit der Schweiz verbunden ist. Das Kunsthaus Zürich ist seit jeher eng mit Privatsammlerinnen und -sammlern verbunden, von der Schenkung Hans Schulers und Ottilie W. Roedersteins 1920 bis zur Dauerleihgabe der Sammlung Looser 2021. Mit seiner Ausstellung im Kunsthaus Zürich imaginiert Raad einen weiteren Verkauf, eine weitere Übergabe und eine erneute Ausstellung einer privaten Sammlung in einem öffentlichen Museum. Der Künstler erkundet dabei eine imaginäre Welt, in der Teile der Sammlung Thyssen-Bornemisza im Kunsthaus Zürich landen.