Ob Pokémon oder Fußballspieler, Star Wars oder Disneyfilme – Sammelkarten haben in der Popkultur längst Kultstatus! Den magischen Reiz der kleinen bunten Bildchen entdeckten Firmen bereits im 19. Jahrhundert: Um das florierende Geschäft mit ihrer Automatenschokolade anzukurbeln, gab etwa die Firma Stollwerck seit den 1890er-Jahren Sammelkarten heraus. Entworfen wurden diese teils von namhaften Künstlern wie Max Liebermann oder Adolph Menzel. Von den heißbegehrten „Liebigbildern“, mit denen „Liebig’s Fleischextrakt“ um die Gunst seiner Käufer warb, zirkulierten sogar Fälschungen. Das Spektrum der Produkte, die mit Sammelkarten beworben wurden war riesig, ihre Themenvielfalt geradezu unfassbar. Sie reichte von Motiven zur Kunst, Musik, Technik, Mode bis hin zu historischen Ereignissen, Zukunftsvisionen und Bildern von Theater- und Filmstars. Da gab es wirklich ein „Bild für alle Fälle!“ Die enorme Bedeutung und Verbreitung des Sammelbildes am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts kann daher kaum überschätzt werden.Und seine Erfolgsgeschichte schrieb sich fort: Eine explosionsartige Steigerung der Popularität von Sammelkarten setzte im Laufe der Coronapandemie ein, insbesondere für Sportler- und Pokémonkarten. Über Jahrzehnte begeisterten auch die Stickeralben von Panini – von Heften zur Fußballweltmeisterschaft bis hin zu Disneyfilmen – Sammler jeden Alters.
„Ein Bild für alle Fälle“ bietet Besucher*innen anhand von rund 80 Exponaten aus der eigenen Sammlung sowie aus Privatbesitz spannende und nostalgische Rück-, Ein- und Ausblicke auf die faszinierende Welt der Sammelbilder.
Die Ausstellung ist ein Kooperationsprojekt mit dem DFG geförderten Sonderforschungsbereich 1472 „Transformationen des Populären“ der Universität Siegen und wird von einem wissenschaftlichen Symposium begleitet.