Kostbarste Leihgaben sowie gleich zwei UNESCO-Welterbe-Titel machen die Große Landesausstellung zu einer der spektakulärsten Sonderausstellungen Europas.Das Königskloster Reichenau war eines der innovativsten kulturellen und politischen Zentren des Reiches und besaß im 10. und 11. Jahrhundert eine einflussreiche Malschule. Lange vor der Erfindung des Buchdrucks galt das Kloster als einer der größten europäischen Wissensspeicher und Impulsgeber. Bereits im Jahr 2000 wurde die „Klosterinsel Reichenau“ in die Weltkulturerbeliste der UNESCO aufgenommen.
Die Klosterschreibstube der Insel Reichenau gehörte zu den anspruchsvollsten Buchproduzenten des Frühmittelalters. Als herausragende Zeugnisse der ottonischen Buchmalerei entstanden im Reichenauer Skriptorium einige der wertvollsten Prachthandschriften der Welt. Die Mönche schufen, im Auftrag der mächtigen Kaiser, Könige und Reichsbischöfe, mit großer künstlerischer Phantasie, hoher Qualität und Präzision Kunstwerke, deren Vollkommenheit und Schönheit noch heute faszinieren. Die Hauptwerke der Reichenauer Handschriften wurden 2003 als „kulturgeschichtlich einzigartige Dokumente, die exemplarisch das kollektive Gedächtnis der Menschheit repräsentieren“, zum UNESCO-Weltdokumentenerbe ernannt. Anlässlich des Jubiläums „1300 Jahre Klosterinsel Reichenau“ führt das Badische Landesmuseum diese einmaligen und kostbaren Kunstwerke erstmals in diesem Umfang am Bodensee zusammen.
Die Ausstellung im Archäologischen Landesmuseum Baden-Württemberg in Konstanz lässt die faszinierende Geschichte der Abtei durch herausragende Kunstwerke lebendig werden. Ein besonderes Highlight sind die prachtvollen Handschriften aus dem Reichenauer Skriptorium. Die reiche monastische Kulturlandschaft an Bodensee und Hochrhein wird dabei ebenfalls in den Blick genommen. Das Publikum kann die europaweiten Beziehungen der Abtei genauso wie die Lebensbedingungen der Mönche und der heutigen Bewohner*innen kennenlernen.