Claudia Kugler. Happy (1998 - 2023) Claudia Kugler. Happy (1998 - 2023) - Mit freundlicher Genehmigung von: kunstvereinnuernberg.de

Was: Ausstellung

Wann: 08.12.2023 - 11.02.2024

Ab dem 8. Dezember wird im Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft die erste Retrospektive der in Berlin lebenden und arbeitenden Künstlerin Claudia Kugler gezeigt. Im Rahmen von Happy (1998 – 2023) werden Arbeiten aus allen Werkphasen sowie unterschiedlichste Materialien und Oberflächen berücksichtigt, mit denen sie in den letzten 25 Jahren ihre digital…
Ab dem 8. Dezember wird im Kunstverein Nürnberg – Albrecht Dürer Gesellschaft die erste Retrospektive der in Berlin lebenden und arbeitenden Künstlerin Claudia Kugler gezeigt. Im Rahmen von Happy (1998 – 2023) werden Arbeiten aus allen Werkphasen sowie unterschiedlichste Materialien und Oberflächen berücksichtigt, mit denen sie in den letzten 25 Jahren ihre digital erzeugten Bildwelten umsetzte. Claudia Kugler (*1969) begann in den frühen 2000er Jahren – noch während ihres Studiums an der Akademie der Bildenden Künste in Nürnberg und in einer Phase des Malereibooms – sich mit den Möglichkeiten digitaler Bildproduktion auseinanderzusetzen. Dies schließt sie, bis heute, wiederum mit den spezifischen Eigenschaften unterschiedlichster Ausgabemedien und druckgrafischer Techniken kurz. Als Bildträger für ihre präzise gesetzten Motive dienten seither Poster, Tapeten, im Diasec-Verfahren produzierte C-Prints, Vorhänge und Teppiche sowie Dia- und Filmprojektionen oder schließlich die Bildschirmoberfläche selbst.

Ihre Arbeitspraxis unterscheidet sich insofern von vielen der bildkünstlerischen Ansätze, die seit Mitte der 2010er Jahre im Bereich der Digitalität gängig sind, als ihr Interesse weder dem collagierenden Prinzip noch der spektakelaffinen Theatralität gilt. Kugler konstruiert ihre Bildobjekte in der Regel in der Dreidimensionalität des digitalen Raums, die sie – entweder in ein und demselben Bild oder im Neben- und Miteinander innerhalb einer Präsentation – mit der Zweidimensionalität des Layouts in Austausch bringt. Das Ausgangsmaterial ihrer Werke können sowohl um Fundstücke aus dem World Wide Web sein, die sie häufig in isolierter, dezent, aber wirkungsvoll bearbeiteter Form präsentiert, als auch selbst Fotografiertes, das sie nun gleichsam ein zweites Mal in den Fokus rückt.

Der breite, um aktuelle und ortsspezifische Arbeiten erweiterte Überblick über Claudia Kuglers Produktion der späten 1990er bis frühen 2020er Jahre dokumentiert eine außergewöhnliche künstlerische Auseinandersetzung mit unserer digital geprägten Gegenwart. Dabei richtet sich der Blick auf kunsthistorische Fragestellungen, die Tradition von Tafelbild und Druckgrafik und gleichzeitig auf die Transformation dieser Bildproduktionsformen, auch und gerade vor dem Hintergrund einer stetig wachsenden Bilderflut.

Claudia Kuglers Einzelausstellung Happy (1998-2023) wird um die Präsentation conversazione im Albrecht-Dürer-Haus erweitert, die am 21. Januar 2024 zu sehen sein wird. Mit dieser erstmaligen Kollaboration der beiden Ausstellungshäuser soll an die Anfänge der Albrecht-Dürer-Gesellschaft und die Bedeutung Albrecht Dürers für die Künstler:innen der Zeit erinnert werden, aber auch daran, dass es durchaus Parallelen in den künstlerischen Fragestellungen gibt, die sich in zeit- und medienhistorischen Umbruchphasen wie dem frühen 16. Jahrhundert und dem frühen 21. Jahrhundert aufdrängen. Dazu gehören Fragen nach Bildfindungsprozessen, Druckverfahren, Auflagenhöhe und Preisgestaltung oder nach den Grenzen zwischen bildender Kunst und Kunsthandwerk.

Die Arbeiten Claudia Kuglers waren zuletzt im Rahmen von Einzelausstellungen im Studio for Artistic Research, Düsseldorf, in der Galerie Sima, Nürnberg, sowie bei RSTR4 München zu sehen. 2019 realisierte Kugler eine Fassadenarbeit für den Fahrenden Raum, München. Sie hat unter anderem bei den Galerien Natalia Hug (Köln), Ben Kaufmann (München), Kienzle & Gmeiner (Berlin) und Max Mayer (Düsseldorf) ausgestellt sowie an zahlreichen Gruppenausstellungen, u.a. im Brandenburgischen Kunstverein, Potsdam, in den E-Werk Hallen für Kunst, Freiburg, in der Temporary Gallery, Köln, und in der Galerie Belmacz, London, teilgenommen. Sie wird seit 2004 von der Galerie Sima, Nürnberg, vertreten. Eigene kuratorische Projekte hat sie in der Reisebürogalerie Nagel Draxler, Köln, in der Kienzle Art Foundation, Berlin, im kunstbunker forum für zeitgenössische kunst e.V., Nürnberg, sowie im Projektraum der Akademie Schloss Solitude, Stuttgart, realisiert. Sie betreibt mit cmk.xyz ein Büro für Gestaltung in Berlin.

Tags: Bildenden Künste, Claudia Kugler, Malerei

Donnerstag bis Sonntag 14–18 Uhr (während laufender Ausstellungen)sowie nach Vereinbarung