In einer Kabinett-Ausstellung präsentiert das Kunsthaus die grafischen Editionen Marcel Broodthaers’. Im Fokus der Ausstellung steht die kritische Hinterfragung der Institution «Museum» durch den Künstler.Was ist die Rolle eines Museums Die von Gastkuratorin Simone Gehr aus Beständen des Kunsthauses zusammengestellte Kabinett-Ausstellung geht der Frage nach, was genau Broodthaers’ Vorstellung eines idealen Museums war. Was kritisierte der Künstler an den Museen seiner Zeit? Und wie können wir auf Grundlage von Broodthaers’ Werken die heutige Museumslandschaft reflektieren? Es sind Überlegungen, die auch das Publikum anstellt: Warum sind manche Werke mehr «wert» als andere und welche Rolle spielt das Museum bei diesen monetären Wertzuweisungen? Ist ein Werk nur «echt», wenn es signiert ist? Und wo führen uns Werkbeschriftungen in die Irre?
Die Ausstellung legt den Fokus auf Broodthaers’ grafische Editionen. Es handelt sich um eine Werkgruppe, die aus 25 Arbeiten aus seiner gesamten Schaffenszeit besteht und die die Grafische Sammlung des Kunsthauses vollständig besitzt. Der Begriff «grafische Editionen» ist bei Broodthaers relativ breit gefasst und schliesst neben Druckgrafik auch Film, Fotografie und installative Arbeiten ein. Ergänzt werden die Editionen um wenige Leihgaben verwandter Werkgruppen, wie beispielsweise offene Briefe oder Filme des Künstlers.