Für Ikonen der Moderne werden Rekordsummen bezahlt, junge Künstlerinnen und Künstler steigen in kürzester Zeit zu Grossverdienern auf, während einst gefeierte Kunstschaffende in Vergessenheit geraten und in Depots öffentlicher Sammlungen, die aus allen Nähten platzen, vor sich hin schlummern. Fernab der Polemik über Kunst und Geld möchte die Ausstellung "Vom Wert der Kunst" anhand ausgewählter Positionen aus der Sammlung des Bündner Kunstmuseums der komplexen Beziehung zwischen Kunst und Wert auf die Spur kommen. Werke von Dieter Roth, Ingeborg Lüscher, Urs Lüthi, Fischli/Weiss oder Ben Vautier werden mit Themen in Beziehung gesetzt, über die wir uns dem Mysterium des Wertes annähern können. Vergänglichkeit, Autorschaft, Ironie oder Deutungshoheit sind dabei nur einige Aspekte.Was erzählt uns eine Arbeit von Dieter Roth, die aus Lebensmitteln besteht und langsam zerfällt, über die Bedeutung der materiellen Beschaffenheit? Welche Einsichten gibt uns Urs Lüthis Mystifizierung über die Rolle der Autorschaft? Was sagt uns die Ironie bei Fischli/Weiss über künstlerische Aneignung? Welche Erkenntnisse gewinnen wir über die Grenzen des Kunstkontextes, wenn wir die gestaltete Seite von Ben Vautier in der Nationalzeitung sehen? Gegenwärtig wird vermehrt erwartet, dass nicht nur die Akteurinnen und Akteure des Kunstbetriebes über die Bedeutung von Kunst urteilen. Auch die Öffentlichkeit will neu in diese Prozesse eingebunden werden. Die Ausstellung soll diese Diskussion anregen und gleichzeitig Raum für persönliche Interpretationen schaffen.
“Vom Wert der Kunst” zeigt Werke von Notta Caflisch, Franz Eggenschwiler, Fischli/Weiss, Karl Gerstner, Diego Giacometti, Camille Graeser, Lise Gujer, Alfonso Hüppi, Pierre Keller, Ernst Ludwig Kirchner, Verena Loewensberg, Ingeborg Lüscher, Urs Lüthi, Meret Oppenheim, Ulrike Rosenbach, Dieter Roth, Jean-Frédéric Schnyder, Gaudenz Signorell, Daniel Spoerri, André Thomkins, Ben Vautier, Not Vital, Andreas Walser, Lydia Wilhelm, Marcel Wyss.