Das Museum Haus Konstruktiv freut sich, die erste Einzelausstellung von Athene Galiciadis (*1978 in Altstätten, lebt und arbeitet in Zürich) in einem Zürcher Museum zu präsentieren. Zu sehen sind grossformatige Gemälde, bemalte Skulpturen, Lichtobjekte und Strukturen temporärer Behausungen, sogenannte «Shelters», die vor Ort in eine spannungsreiche Gesamtinstallation verwoben werden.Athene Galiciadis’ künstlerische Sprache zeichnet sich durch ein distinktes, während der letzten zwanzig Jahre entwickeltes Farb- und Formenrepertoire aus: Abstrakt-geometrische Elemente, darunter Kreissegmente, Quadrate und Dreiecke, fügen sich auf der Leinwand repetitiv zu ornamentalen Mustern zusammen. Schicht für Schicht aufgetragen, zunächst in Acryl-, dann in Ölfarbe, kontrastieren mal pastellene, mal leuchtende Rosa-, Grün- und Gelbtöne mit Dunkelblau und Schwarz. Ergänzt wird die ornamentale Bildfläche, von der eine erstaunliche Tiefenwirkung ausgeht, nicht selten mit figürlichen Motiven wie Katzen- oder Gefässen. Letztere bilden als «Empty Sculptures» selbst einen wichtigen Teil in Galiciadis‘ multimedialem Schaffen. Bei den ebenfalls in Schichttechnik gefertigten Keramiken interessiert sich die Künstlerin insbesondere für das Auftragen der Muster und deren Wirkung auf den bauchigen Objekten – und für die Übertragung des Motivs zurück auf die zweidimensionale Leinwand.
In der Ausstellung im dritten Stock des Museum Haus Konstruktiv integriert Galiciadis ihre Malereien und Skulpturen in temporäre architektonische Strukturen. Diese sind aus zusammengenähten Blachen und Schnüren gefertigt, die in den Kabinetten und daran gespiegelt in der Säulenhalle zu insgesamt vier begehbaren zeltähnlichen Formationen aufgespannt sind. In diesen «Shelters» drückt sich das langjährige Interesse der Künstlerin an unterschiedlichen menschlichen Behausungen aus, an deren skulpturaler Qualität und an der Frage, wie diese Behausungen an immer neuen Orten vorübergehende Ordnungen und Hierarchien schaffen. Im Museum wird die Szenerie aus türkisfarbenen Planen von einigen Lichtobjekten begleitet. Diese bestehen aus je einem Mobiltelefon mit eingeschalteter Taschenlampenfunktion und einer mit Wasser gefüllten PET-Flasche, die so pinkfarben erleuchtet wird. Im warmen Licht verbinden sich bauliche Werkstoffe, Malereien und Skulpturen kaleidoskopartig zu einem formal kalkulierten und farblich harmonischen Setting, das das facettenreiche Schaffen der Künstlerin eindrucksvoll in Szene setzt.
Athene Galiciadis studierte Bildende Kunst an der Zürcher Hochschule der Künste (2003–2005) und an der École cantonale d'art de Lausanne (2006–2007). Sie kann auf einige Einzelausstellungen zurückblicken wie Spiraling Shifts im Nidwaldner Museum Winkelriedhaus in Stans (2019) und Sublunatic im sic! Raum für Kunst in Luzern (2013). Hinzu kommen zahlreiche Beteiligungen an Gruppenausstellungen, darunter im Aargauer Kunsthaus in Aarau (2021), im Atel