Gepolsterte Sitzgegenstände sind uns allen vertraut. Wir kennen ihre oft voluminösen Formen und verbinden mit dem Einsinken ins weiche Polsterkissen das Versprechen von Komfort und Behaglichkeit. Polstersessel vermitteln Sinnlichkeit und regen zum spielerischen Umgang an.Doch reduziert sich deren Betrachtung zu oft nur auf ihr äußeres Erscheinungsbild. Denn der Blick hinein ist verwehrt, da das Innenleben gepolsterter Stühle von Textilien, Leder oder Kunststoffbahnen bedeckt wird. Dabei lohnt der Blick in das Innere vieler Polstermöbel, hinein in eine manchmal federnde Konstruktion, die sich nicht selten als handwerkliches Meisterwerk erweist. Unter dem dekorativen Deckmantel verbirgt sich oft sogar ein regelrechtes Wunderwerk geschnürter Federtechnik, dem die Ausstellung nachspürt.
Polstermöbel herausragender Gestalter korrespondieren mit anschaulichen Modellen, Textilien und Bilddokumenten, welche die Entwicklungsgeschichte des Polsterns nachzeichnen. Die Besucherinnen und Besucher erhalten einen exklusiven Einblick in die normalerweise verborgene Polstertechnologie und sehen Beispiele für das Werk herausragender Meister. Der Bogen spannt sich vom Möbel aus der Renaissance, dem Barock, dem Klassizismus und Jugendstil bis zur Moderne im 20. Jahrhundert und zeitgenössischen Experimenten.
Die Exponate stammen aus der museumseigenen Grassi-Sammlung, der LÖFFLER COLLECTION in Reichenschwand sowie von weiteren musealen und privaten Leihgebern.
Kuratiert von Dr. Thomas Schriefers