Scherer Landschaft Scherer Landschaft - Mit freundlicher Genehmigung von: Buendner Kunstverein

Was: Ausstellung

Wann: 18.06.2022 - 25.09.2022

Am 18. Juni wird im Bündner Kunstmuseum die Ausstellung "Hermann Scherer. Kerben und Kanten" eröffnet. Die Werkschau wird bis am 25. September im Erweiterungsbau zu sehen sein.

Hermann Scherer (1893–1927) war einer der bedeutendsten Vertreter des Expressionismus in der Schweiz. In seinem Schaffen sind die letzten vier Lebensjahre die wichtigste Zeit. Hier wird „Scherer zu…

Am 18. Juni wird im Bündner Kunstmuseum die Ausstellung "Hermann Scherer. Kerben und Kanten" eröffnet. Die Werkschau wird bis am 25. September im Erweiterungsbau zu sehen sein.

Hermann Scherer (1893–1927) war einer der bedeutendsten Vertreter des Expressionismus in der Schweiz. In seinem Schaffen sind die letzten vier Lebensjahre die wichtigste Zeit. Hier wird „Scherer zu Scherer“, indem er, inspiriert von Ernst Ludwig Kirchner, völlig neue Wege beschreitet. Die Ausstellung nimmt Scherers druck-grafisches Werken in den Fokus und zeigt, wie die Technik des Holzschnitts seine Bestrebungen nach neuer Formfindung und figuraler Abstraktion bestärkt. Eine Besonderheit der Ausstellung bilden die originalen Holzstöcke, die hier zum ersten Mal öffentlich zu sehen sind. Die durchfurchten Oberflächenreliefs der zumeist auf beiden Seiten bearbeiten Platten führen die vehementen Hiebe der Schererschen Schnitteisen materiell vor Augen. Die Druckstöcke werden in unmittelbarer Nähe zu den gedruckten Blättern gezeigt, auf denen diese in variierender Stärke auf unterschiedlichen Papieren abgezogen worden sind.

Thematisch bündelt das Holzschnittœuvre Scherers die zentralen Aspekte seines gesamten Schaffens: Die existenzielle Vereinzelung des Menschen in Akt und Einzelporträt, Paarkonstellationen (die dieser Vereinzelung nicht entrinnen können), Landschaftsbilder in expressiver Unmittelbarkeit, Freundschaftsbilder als Spiegel des privaten, künstlerischen und intellektuellen Netzwerks. Hinzu kommen die bisher kaum untersuchten Mappenwerke, in denen Scherer mit Dostojewskis Raskolnikoff einen Roman und mit Baal von Bertolt Brecht ein Theaterstück zum Ausgangspunkt nimmt. Auffallend ist hier der Hang zu abruptem «Szenenwechsel», indem der Blick von einem intensiven Bild zum nächsten springt. Darin zeigt sich die Ästhetik des expressionistischen Stummfilms, auf die Hermann Scherer unmittelbar reagiert hat. Die Ausstellung ist in enger Zusammenarbeit mit dem Kunstmuseum Basel entstanden. Im Bündner Kunstmuseum ist die Ausstellung ganz neu formuliert. Für die Ausstellungsgestaltung in Chur konnte der Künstler Vaclav Pozarek gewonnen werden. Die Ausstellung wird kuratiert von Stephan Kunz.

Ergänzt wird die Ausstellung "Hermann Scherer. Kerben und Kanten" durch die Sammlungspräsentation "Grafik des Expressionismus", die ebenfalls ab dem 18. Juni im Kabinett des Bündner Kunstmuseums zu sehen sein wird.

Tags: Expressionismus, Grafik, Hermann Scherer, Holzschnitt

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