Erich Ruprecht, geboren 1931 in Geisthal, Steiermark, wurde mit 15 Jahren an der Kunstgewerbeschule in Graz aufgenommen, als 17 jähriger kam er mit seinem Professor Walter Ritter nach Linz an die damals neu gegründete Kunstschule. Er schloß die Meisterklasse Bildhauerei mit Auszeichnung ab.Als Maler ist Ruprecht Autodidakt, seine frühen Bilder stellen einen Bruch mit der traditionellen als auch mit der avantgardistischen Postweltkriegs-Malerei dar. Losgelöst von der vorherrschenden Abstraktionstendenz malte Ruprechter (wie er damals noch hiess) ganz konkret aufwühlende und aufregende Ölbilder, sein rebellischer Geist und seine philosophische Bildung war damals in den späten 50er Jahren Grund für das Einschreiten der Staatsanwaltschaft. Alfred Weidinger (OÖ Landeskultur Gmbh) fungiert als Herausgeber des Buches "Der Fall Ruprecht", in dem diese Episode minutiös nachvollziehbar geschildert wird.
Das Hofkabinett zeigt Bilder aus verschiedenen Schaffensperioden des Künstlers.
Sie sind herzlich eingeladen, das Werk dieses bedeutenden Zeitzeugen zu entdecken. Eine Gelegenheit für Sammler hochqualitativer, aufregender Kunst. Erich Ruprecht wird als Plastiker durchaus auch offiziell geschätzt, seine Bronzen stehen auf verschiedenen Plätzen in Linz, u.a. im Bürgerservice des Neuen Rathauses. Die Ölgemälde sind jedoch in den öffentlichen Samlungen unterrepräsentiert.
Erich Ruprechter war ein "junger Wilder". Die Gesellschaft in Linz hat ihn deshalb angeklagt und verurteilt, anstatt ihn zu fördern. Ruprecht war ein Wegbereiter der 68er Generation (Zitat Elfriede Czurda im Buch "der Fall Ruprecht").
Der mittlerweile beinahe 92-jährige Künstler wird bei der Vernissage von 16 - 17 Uhr anwesend sein.