Das Kunstmuseum Ahrenshoop lädt im Winter zum Besuch von gleich zwei neuen Sonderausstellungen ein: Die Schau „Paul Müller-Kaempff: Wolkenschatten. Der Zeichner“ ist zwischen dem 5. Dezember 2021 und 20. März 2022 zu sehen, jene zu Elisabeth von Eicken wird vom 5. Dezember 2021 bis zum 24. April 2022 unter dem Titel „Die Eicken – oder: Malen gegen männliche Vorurteile“ gezeigt. Dargeboten werden insgesamt rund 160 Werke und Zeitdokumente, die das Schaffen der Mitbegründer und prominentesten Vertreter der Künstlerkolonie Ahrenshoop aus neuen Blickwinkeln betrachten. „Paul Müller-Kaempff und Elisabeth von Eicken prägten wie kaum jemand anderes die Kunstgeschichte der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst. In ihren Werken drangen sie tief in das Wesen der Landschaft ein und hinterließen damit eine bleibende Erinnerung daran, wie Ahrenshoop um 1900 war – bevor die beiden Weltkriege die friedliche Vision zerspringen ließen. Für viele, die hier leben oder in diese Gegend kommen, sind die Bilder der beiden zu einem emotionalen Anhaltspunkt geworden“, sagt Dr. Katrin Arrieta, Künstlerische Leiterin des Kunstmuseums Ahrenshoop.Elisabeth von Eicken (1862-1940) wurde in Mülheim an der Ruhr in einer adligen Industrieellen-Familie geboren und lebte zehn Jahre lang in Paris und Barbizon, bevor sie sich in Deutschland künstlerisch und wirtschaftlich auf eigene Füße stellte. Ab 1894 mit einem eigenen Atelierhaus in Ahrenshoop präsent, forderte sie die männliche Malerschar um Paul Müller-Kaempff und Friedrich Wachenhusen durch ihre Unabhängigkeit und ihr hohes künstlerisches Potential heraus. Bezeichnend für alle bekannten Arbeiten Elisabeth von Eickens ist, dass sie die unberührte Natur und die von Menschen gestaltete Landschaft mit Feldern, Weiden, Bäumen und Sträuchern, Häusern und Zäunen zeigen. Tiere und Menschen kommen nur ausnahmsweise, Porträts gar nicht vor.
In der Ausstellung im Kunstmuseum Ahrenshoop werden neben etwa 50 Werken der Malerin auch Fotos und Lebensdokumente gezeigt. Kurator der Ausstellung ist der Schweriner Historiker Dr. Wolf Karge, der kürzlich die Forschungsarbeit über die Malerin neu aufgenommen und seine Erkenntnisse in die Ausstellung im Kunstmuseum Ahrenshoop eingearbeitet hat.