Shannon Finley, Cascade, 2020, Acryl auf Leinwand, 150x120 cm, Courtesy Walter Storms Galerie, München © S. Finley Shannon Finley, Cascade, 2020, Acryl auf Leinwand, 150x120 cm, Courtesy Walter Storms Galerie, München © S. Finley - Mit freundlicher Genehmigung von: KunsthausKaufbeuren

Was: Ausstellung

Wann: 27.03.2021 - 31.10.2021

Die Ausstellung stellt die Werke zweier abstrakter Maler in einen dialogischen Zusammenhang, die ganz unterschiedlichen Generationen angehören, deren Schaffen jedoch auf mannigfaltige Weise miteinander verbunden ist.

Als Wegbereiter der konkreten Malerei in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts schuf Rupprecht Geiger (1908-2009) sein Lebenswerk rund um das Thema ‚Farbe…

Die Ausstellung stellt die Werke zweier abstrakter Maler in einen dialogischen Zusammenhang, die ganz unterschiedlichen Generationen angehören, deren Schaffen jedoch auf mannigfaltige Weise miteinander verbunden ist.

Als Wegbereiter der konkreten Malerei in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts schuf Rupprecht Geiger (1908-2009) sein Lebenswerk rund um das Thema ‚Farbe‘. Geigers Schaffen übte und übt noch bis heute Einfluss auf nachfolgende Generationen abstrakt malender Künstler aus. So wurde auch der kanadische Künstler Shannon Finley in seiner Entwicklung durch Geigers Ansätze beeinflusst, bevor er eine eigenständige künstlerische Position bezog.

 

Rupprecht Geiger wurde 1908 als Sohn des Malers Willi Geiger in München geboren. Von 1926 bis 1929 absolvierte er ein Architekturstudium an der Kunstgewerbeschule München, danach von 1933 bis 1935 ein Studium an der Staatsbauschule München. Von 1936 bis 1940 arbeitete Geiger in verschiedenen Münchner Architekturbüros. Während des Krieges war Geiger Soldat an der Ostfront und wurde als Kriegsmaler eingesetzt. Als Maler war er Autodidakt. – Geigers ganze Kreativität galt zeitlebens der so sehr von der Empfindung getragenen und so eng mit dem Licht verbundenen Erscheinung der Farbe. Sein zentrales Anliegen war es, Farbe als eine eigene bildnerische Realität präsent werden zu lassen – gemäß seiner Überzeugung: „Farbe ist Energie.“ – Durch konsequente formale Reduktion und Klarheit sollte die geistige Kraft der Farbe selbst, die für Geiger einen autonomen Wert darstellte, hervortreten. Charakteristisch für seine Öl- und Acrylbilder, Papierarbeiten und Siebdrucke sind einfache geometrische Formen und leuchtende, sensibel modulierte Farben.

 

Mit Werken aus nahezu allen Schaffensphasen Rupprecht Geigers – Gemälden, Siebdrucken und zum Teil erstmals gezeigten Zeichnungen – würdigt die Ausstellung im Kunsthaus einen Künstler, dessen Werk in der deutschen und internationalen Farbfeldmalerei eine herausragende Stellung einnimmt. Beispielhaft bezeugen die in der Ausstellung versammelten Werke Geigers beharrliches Ausloten des Phänomens Farbe. Um die innere Strahlkraft der Farbe zu voller Wirkung zu bringen, tendiert die Formensprache Geigers in ihrer Entwicklung zunehmend hin zu klaren geometrischen Flächenzonen, die wie ein haltgebender Gegenpart die pulsierende Leuchtmasse umgrenzen und ihr zugleich ein offenes Ausströmen ermöglichen. Auf diese Weise verbindet Geiger Fläche und Raum; die Farbe drängt in eine nur ahnbare Weite und ist dennoch als plastisch-fühlbare Substanz ganz gegenwärtig. Das energetische Durchdringen dieser universalen Gestaltwerte als einer Art ‚Urzustand‘ verleiht Geigers Bildwelten ihre erregend-suggestive Dimension.

 

Shannon Finley wurde 1974 in Ontario, Kanada, geboren und studierte in den 1990er Jahren am Nova Scotia College of Art and Design im kanadischen Halifax. Nach seinem Abschluss lebte er sechs Jahre lang in New York und beschäftigte sich intensiv mit verschiedenen Strömungen der malerischen Abstraktion. Seit 2006 lebt und arbeitet der Künstler in Berlin. – Die Ausstellung beleuchtet Finleys malerisches Schaffen der vergangenen zehn Jahre bis heute. Zahlreiche neue Gemälde des Künstlers entstehen eigens für die Ausstellung im Kunsthaus Kaufbeuren.

 

Shannon Finleys Gemälde scheinen in ständiger Bewegung zu sein – Gefüge kristalliner Strukturen, die mal in intensiver, mal in gebrochener Farbigkeit auf seinen Leinwänden schimmern. Sobald der Betrachter sich im Raum bewegt, verschiebt sich auch der Bildraum. „Ich versuche, vom Statischen der Malerei loszukommen“, sagt der Künstler über seine Arbeit. Aus Finleys Faszination für Lichtphänomene und durch die Abstraktionsspiele des Künstlers mit geometrischen Formen, vorzugsweise mit dem Dreieck und dem Kreis, entwickeln seine Bilder ein dynamisches Eigenleben, welches sich nur in der Betrachtung des Originals offenbart.

Tags: Bildende Kunst, Druckgrafiken, Gemälde, Kunst, Malerei, Moderne Kunst, Zeichnungen, Zeitgenössische Kunst

Öffnungszeiten & EintrittDI - SO und feiertags 10.00 - 17.00
EintrittErwachsene 6,00 Euro | ermäßigt 5,00 EuroStudenten 3,00 EuroKinder / Jugendliche / Schüler bis 16 Jahre freier EintrittSchüler ab 17 Jahren 1,50 Euro