Ausgehend von Stefano della Bellas Allegorie Der große Tod und Jacques Callots berühmter Serie Die großen Schrecken des Krieges zeigt die Alte Galerie ab 7. Mai Druckgraphiken aus der Sammlung, ergänzt durch Gemälde, Bücher und kulturhistorische Objekte. Sie alle zeigen Szenen des Krieges und des Friedens: Ausbildung, Kriegsgründe und Propaganda, Schlachten und Belagerungen sind ebenso dokumentiert wie das Leben im Lager, Kriegsverbrechen und deren Bestrafung, Ausbeutung und Terror der Zivilbevölkerung, die Masse der Verwundeten, Vertriebenen und Armen. Die Frühe Neuzeit ist geprägt von Krieg und dessen dramatischen Folgen für Land und Leute. Die Kunst, vor allem die populäre Druckgraphik, überliefert uns ein eindringliches und oft erschütterndes Bild davon.Anhand der berühmten Serie Die großen Schrecken des Krieges des lothringischen Künstlers Jacques Callot aus dem 17. Jahrhundert lassen sich Stationen eines Krieges ablesen, die sich bei einer derartigen Auseinandersetzung stetig wiederholen. So steht am Anfang der Ausstellung die Vorbereitung zu einer Konfrontation. Auslöser für eine militärische Handlung waren zumeist ein Vertragsbruch oder Gebietsansprüche. Letztendlich erfolgte die Kriegserklärung. Es folgten Kriegszüge, Schlachten und Belagerungen. Europa war in den Jahrhunderten der Frühen Neuzeit überzogen von Kriegsschauplätzen. Aber nicht nur an vorderster Front wurde gekämpft.
In Kampfpausen und im Hinterland wurde geplündert, zerstört und die Bevölkerung ausgeraubt. Die Zivilbevölkerung war neben den in die Schlacht ziehenden einfachen Soldaten die größte Gruppe, die Verluste auf sich nehmen musste. Ein ganz anderes Bild zeigte das Leben im Lager und abseits der Schlachtfelder. Frauen und Tiere zogen im Tross mit. Es wurde im Lager geheiratet und Familien gründeten sich. Die Druckgraphik dokumentierte, illustrierte und kritisierte die vielen Themen rund um den Krieg.