Selina Frölicher (*1985) und Micha Bietenhader (*1985) bilden zusammen das Kollektiv frölicher | bietenhader und sind die Preisträger des Kunstpreises des Bündner Kunstvereins. Die Förderung beinhaltet eine Präsentation im Rahmen der Jahresausstellung und die Herausgabe einer Publikation.Die Medieninstallation CRUSH (2020) von frölicher | bietenhader im Bündner Kunstmuseum geht auf das Videomaterial des Werks Juxtapositions (2014) zurück. Jahrelang liegen die digitalen Dateien unberührt auf einer Harddisk. Als frölicher | bietenhader die Videos erneut sichten, stellen sie fest, dass sich die Bilddaten zersetzt haben. Wie Bruchstücke einer Erinnerung sind nur zerfallene Bilder zurückgeblieben. Farbabstufungen, Pixelverhältnisse oder Bildstrukturen sind nicht wieder zu erkennen. Bevor sich die Videobilder vollständig auflösen, extrahieren die Kunstschaffenden die Restdaten und drucken sie auf Plexiglasflächen, aus denen sie amorphe Gebilde formen. Die Künstler setzen sie im Raum zueinander in Beziehung, bespielen sie zusätzlich mit Projektionen und kreieren dadurch ein sinnliches Lichtspiel. Die Installation unterlegen sie mit einer Audioebene von Duri Collenberg. Die Kunstschaffenden lassen eine einnehmende Installation entstehen, die sich ihre eigene räumliche Ausdehnung schafft.
Selina Frölicher und Micha Bietenhader beleuchten die Instabilität von Technologie und lenken den Fokus auf ihre Brüche, Lücken und Ungereimtheiten. Die elektronische Magie ihrer Installation zeigt uns die Eigenleben der Maschinen, die sich nie vollständig kontrollieren lassen werden.
Zur Ausstellung erschien bei Edizioni Periferia ein reich bebilderter Katalog mit Beiträgen von Damian Jurt, Stephan Kunz und Sarah Mühlebach.