Aus Anlass des 125jährigen Jubiläums der Entdeckung der Röntgenstrahlen zeigt die kunst galerie fürth Arbeiten des englischen Fotografen und Künstlers Nick Veasey.Der 1962 in London geborene Künstler arbeitet fast ausschließlich mit Röntgenaufnahmen und lässt die Betrachter buchstäblich hinter die Fassade der Dinge blicken.
Vor rund 15 Jahren entdeckte Nick Veasey, der zuvor in der Design- und Werbebranche tätig war, seine Faszination für die Röntgentechnologie und die Ästhetik dieser besonderen Schwarzweiß-Bilder. Er begann die Durchleuchtungstechnik als fotografisches Mittel einzusetzen und gilt mittlerweile als Koryphäe im Bereich der künstlerischen Röntgenfotografie.
Als Atelier und Produktionsstätte dient ihm ein eigens als Röntgenlabor eingerichteter Raum mit 70 cm dicken Wänden, der mehrere Röntgengeräte unterschiedlicher Leistung bereithält und in dem die meisten der X-Ray-Bilder entstehen.
Es gibt kaum etwas von organischer oder technischer Beschaffenheit, in dessen Inneres Nick Veasey mit seinem „Röntgenblick“ noch nicht vorgedrungen ist:
Menschen, Fauna, Flora, Gegenstände und Accessoires aller Art, Smartphones, Kleidung oder gar komplette Oldtimerautos hat der Künstler in der Vergangenheit schon durchleuchtet. Ist ein Gegenstand zu groß oder die Oberfläche zu dicht, um ihn im Ganzen bzw. mit allen Details aufnehmen zu können, nimmt der Künstler ihn auseinander, röntgt seine Einzelteile und setzt die digitalisierten Bilder später am Rechner zu einem Gesamtbild zusammen.
In einer außergewöhnlichen Kooperation mit dem Fraunhofer Entwicklungszentrum Röntgentechnik EZRT in Fürth wurde Nick Veasey dieser aufwändige Prozess abgenommen. Hier steht ein weltweit einmaliger Computertomograph, in dem am Stück sehr große Gegenstände bis in ihre tiefsten Schichten durchleuchtet werden können. So ließ der Künstler 2014 hier einen alten Lamborghini röntgen.
Immer wieder arrangiert und inszeniert Nick Veasey seine Bilder: Einen alten Kalifornischen VW-Käfer etwa befüllt er mit zeittypischen Gegenständen wie Surfbrett und Gitarre, die gleichsam auf das Lebensgefühl der amerikanischen Westküsten-Jugend der 1970er Jahre verweisen.
Der „Easy Listener“, ein Mann in Hose und Jackett, lässig mit Kopfhörern im Sessel sitzend, gibt indes Rätsel auf in Bezug auf das Modell: Skelett oder lebende Person?