Mit einem Preisgeld von insgesamt 76.000 EUR zählt der Preis zu den bestdotiertesten und renommiertesten Auszeichnungen für kulturelle Aktivitäten in Europa.
Der Igor Zabel Award für Kultur und Theorie 2020 geht an die langjährige Direktorin der Moderna galerija Ljubljana – Zdenka Badovinac.
Die diesjährige Preisträgerin und die weiters geehrten StipendiatInnen werden bei einer Preisverleihung am 4. Dezember in Ljubljana vorgestellt, die, ebenso wie das Begleitprogramm, online gestreamt wird.
SAVE THE DATESAm 27. November startet das diesjährige Award-Begleit-Programm mit einer Diskussion zu einem Thema, das vor zwanzig Jahren für die in Ljubljana stattfindende Europäische Biennale für zeitgenössische Kunst - Manifesta 3 zentral war. Igor Zabel fungierte damals als künstlerischer Koordinator. Die Kuratorinnen Šejla Kamerić, Renata Salecl und Kathrin Rhomberg kehren zu ihrem damaligen Leitgedanken „Borderline-Syndrom und Energien der Abwehrkräfte“ mit dem Blick von heute zurück.
Am 3. und 4. Dezember findet in Zusammenarbeit mit der Moderna galerija Ljubljana die international besetzte Konferenz "The Entire World as Our World" statt. Als Redner geladen sind: T. J. Demos, Suely Rolnik, Ruangrupa, Apolonija Šušteršič, Alberto Toscano und Alenka Zupančič.
Am 4. Dezember findet die Verleihung des Igor Zabel Awards 2020 und der weiteren Preisträger statt. Den Umständen entsprechend wird diese online gestremmt.
Der Award ist nach dem renommierten, slowenischen Kurator und Kunsthistoriker Igor Zabel (1958–2005) benannt und ist eine Initiative der ERSTE Stiftung (Wien). Der Preis wird seit 2008 biennal in Zusammenarbeit mit der ERSTE Stiftung und der Igor Zabel Association for Culture and Theory (Ljubljana) verliehen.
Eine dreiköpfige, internationale Jury nominiert die Preisträgerin/ den Preisträger (HauptpreisträgerIn), sowie die EmpfängerInnen von zwei Stipendien (basierend auf Vorschlägen von zehn sogenannten NominatorInnen) aus. Der/die dritte StipendiatIn wird von der jeweiligen PreisträgerIn selbst ernannt. Mit einem Gesamtpreisgeld von 76.000 EUR ist der Igor Zabel Award eine der bestdotiertesten Auszeichnungen für kulturelle Aktivitäten in Mittel-, Ost- und Südosteuropa.
Bisherige PreisträgerInnenDie erste Auszeichnung wurde 2008 in Ljubljana verliehen, der Stadt, in der Igor Zabel lebte und arbeitete. Diese wurde an das kroatische KuratoreInnenkollektiv What, How & for Whom (WHW) verliehen, das derzeit die künstlerische Leitung der Kunsthalle Wien inne hat. Der Kunsthistoriker Piotr Piotrowski (1952–2015) erhielt die Auszeichnung 2010, die mazedonische Kunsthistorikerin und Kuratorin Suzana Milevska 2012. 2014 wurde die russische Kuratorin und Autorin Ekaterina Degot, derzeit Direktorin und Chefkuratorin vom steirischen herbst Graz die Auszeichnung verliehen. Der russische Kurator und Autor Viktor Misiano war der Preisträger im Jahr 2016. Die polnische Kunsthistorikerin, Kuratorin und Direktorin des Museums für moderne Kunst in Warschau, Joanna Mytkowska, erhielt den Igor Zabel Award 2018.
über Igor ZabelIgor Zabel (1958–2005) war während seines gesamten Berufslebens in vielen Bereichen der Theorie und Kultur aktiv – als Kunsthistoriker, Kurator für moderne und zeitgenössische Kunst, als Schriftsteller, Literatur- und Kunstkritiker, Kolumnist und Essayist, Übersetzer und Mentor für nachfolgende Generationen von KuratorInnen und KritikerInnen zeitgenössischer Kunst. Als Kunsthistoriker und Kurator der Moderna galerija in Ljubljana trug Zabel maßgeblich zur Positionierung der historischen Avantgarden und Neo-Avantgarden, sowie zu zeitgenössischen, künstlerischen Praktiken in Slowenien und der gesamten Region bei. Seine Schriften sind wesentliche Beiträge zu Diskursen über die Geopolitik der Kunst in Osteuropa.
PREISTRÄGERINIgor Zabel Award für Kunst und Theorie 2020
DER IGOR ZABEL AWARD FÜR KULTUR UND THEORIE 2020 GEHT NACH ZDENKA BADOVINAC!
Igor Zabel Award 2020 Preisträgerin, Zdenka Badovinac Kuratorin, Kunsthistorikerin, Kunstautorin und Direktorin der Moderna galerija in Ljubljana
Die Jury verleiht den Igor Zabel Award für Kultur und Theorie 2020 an Zdenka Badovinac, für ihre herausragende institutionelle Führung als Direktorin der Moderna galerija / Museum für moderne Kunst und des Museums für zeitgenössische Kunst Metelkova (+ MSUM) in Ljubljana, sowie für ihre radikale, kuratorische Arbeit und bedeutenden Beiträge als Autorin und Herausgeberin zu zeitgenössischer Kunst in Osteuropa und der globalen Kunstgeschichte. Zdenka Badovinac zählt zu den wichtigsten slowenischen und international vernetzten Fachleute auf dem Gebiet der kulturellen Produktion.
Die Jury 2020Šejla Kamerič, Künstlerin, Sarajevo Antony Gardner, Kunsthistoriker, Oxford Franciska Zólyom, Kuratorin und Direktorin der GfZK – Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig
NominatorInnen 2020Pawel Althamer, Künstler, Warschau Nataša Petrešin-Bachelez, Kuratorin, Auorin, Herausgeberin, Paris/ Ljubljana Vjera Borozan, Kunsthistoriker, Kurator, Prag Mira Gakjina, Kuratorin, Direktorin des Museum of Contemporary Art, Skopje Herwig Höller, Kunstautor, Moskau/Graz Eva Khachatryan, Kurator, Yerevan József Mélyi, Kunsthistoriker, Kritiker, Budapest Deimantas Narkevičius, Künstler, Vilnius Sven Spieker, Herausgeber, ARTMargins Raluca Voinea, Kuratorin, Bucharest
STIPENDIATINNEN
Igor Zabel Award für Kultur und Theorie 2020
Die Jury vergibt neben dem Hauptpreis zwei Stipendien; ein dritter Stipendiat wird von der PreisträgerIn ausgewählt. Die diesjährigen von der Jury ausgewählten StipendiatInnen des Igor Zabel Award sind:
Slavcho Dimitrov (Skopje), Aktivist, Kulturtheoretiker und Kurator
Der Igor Zabel Award 2020 wird an Slavcho Dimitrov verliehen, der einen außergewöhnlichen Beitrag zur LGBTQIA Bewegung leistet. Angesichts der zunehmenden Unterdrückung und Gewalt an marginalisierten Gemeinschaften zeigt Slavcho Dimitrovs Arbeit zu Kunst und Aktivismus, wie die Gesellschaft produktiv und effektiv auf die Situation reagieren kann.
Katalin Erdődi (Wien / Budapest), Kuratorin, Dramaturgin und Kulturarbeiterin
Das zweite Igor Zabel Stipendium 2020 wird an Katalin Erdődi für ihre lokal eingebettete und integrative kuratorische Praxis verliehen, die sich durch ihren Umfang sowie durch kritisch-reflexive Eigenschaften auszeichnet. Erdödis Arbeit basiert auf einer Vielzahl von künstlerischen und aktivistischen Methoden und zielt darauf ab, die soziale Teilhabe aller und die interdisziplinäre Zusammenarbeit zu verbessern, Demokratisierungsprozesse anzustoßen und das ökologische Bewusstsein zu schärfen.
Die von der diesjährigen Preisträgerin Zdenka Badovinac ausgewählte Stipendiatin ist Ivana Bago (Zagreb), Kuratorin, Kunsthistorikerin und Autorin.
Ivana Bago wird für ihre Exzellenz in der kunsthistorischen Forschung und für Ausstellungen jugoslawischer und osteuropäischer Kunst im letzten Jahrzehnt, sowie für ihren bemerkenswerten Beitrag zu innovativen Ansätzen beim Schreiben über Kunst und das Kuratieren in dieser Region, geehrt.
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