Gleich sechs neue Dauerleihgaben hat das Kunstmuseum Luzern von einem privaten Sammler aus der Zentralschweiz erhalten. Die Gemälde stammen von den namhaften Schweizer Landschafts- und Tiermalern Alexandre Calame, Rudolf Koller sowie Robert Zünd: Sie ergänzen die Sammlung des Kunstmuseums Luzern ausgezeichnet. Medienberichte zu Robert Zünds Kopie nach Diego Velázquez’ berühmtem Gemälde inspirierten einen privaten Sammler aus der Region zu einer Dauerleihgabe bedeutender Werke. Das Kunstmuseum Luzern freut sich umso mehr darüber, als ein Ankauf aus eigenen Mitteln niemals möglich wäre.Eines der Highlights unter den Neuzugängen ist die Darstellung eines wild rauschenden Bergbachs von Alexandre Calame, dem bekanntesten Schweizer Landschaftsmaler des 19. Jahrhunderts. Calame gelingt es mit dem Gemälde, die Rohheit der alpinen Berglandschaft einzufangen und ihren schroffen und erhabenen Charakter wiederzugeben. Bereits zu Lebzeiten war der Genfer Maler für seine Alpenlandschaften, die auch das Publikum in den grossen Kunstmetro polen Paris und Berlin begeistern, berühmt. Der Bergbach ergänzt in unserer Sammlung weitere Landschaftsansichten von Calame.
Kühe, Rinder, Pferde, Schafe oder auch Hunde: Rudolf Koller, einer der bedeutendsten Schweizer Maler des 19. Jahrhunderts, widmete sich in seinem Schaffen mit Vorliebe Tieren. In der Sammlung des Kunstmuseums Luzern befinden sich eine Handvoll Tier- und Landschaftsdarstellungen von Koller. Neu kommen nun zwei undatierte Kuhdarstellungen hinzu. Den Zenit seines Erfolges erreichte Koller mit dem Auftrag der Schweizerischen Nordostbahn für ein Abschiedsgeschenk an den Eisenbahnpionier Alfred Escher. Es entstand sein heute wohl bekanntestes Gemälde: (1837). Koller schafft mit dem panikartig vorangaloppierenden Kutschengespann und dem vom rasenden Tross erschrockenen Kälbchen eine Allegorie der schnell voranschreitenden Modernisierung der Transportmittel. Mit dem (1869) besitzt das Kunstmuseum Luzern bereits eines seiner Hauptwerke. Vom Luzerner Maler Robert Zünd gibt es drei Neuzugänge zu verzeichnen. Darunter ist die (1859), die das Publikum des Kunstmuseums zuletzt 2017 als private Leihgabe in der Ausstellung sehen konnte. Auch die Landschaftsmalerei war schon im Kunstmuseum Luzern zu Gast, nämlich anlässlich der monografischen Ausstellung . Zünds Kopie von Aelbert Cuyps Gemälde (ca. 1650–55) passt so gut in die Ausstellung , dass wir sie sogleich in den ersten Raum gehängt haben. Zünd hat das Bild, das Teil der Sammlung des französischen Königs Louis XVI. war, 1861 im Louvre in Paris kopiert.
Das Werk zeigt eine idyllische niederländische Hirtenlandschaft in gelbem Sonnenlicht und stellt ein nördliches Arkadien dar. Zünd war zwar kein passionierter Reisender, machte aber trotzdem Ausflüge in die Kunstmetropolen Paris, München und Dresden. Dort malte er in den grossen Museen nach den Werken der Alten Meister, mit einer Vorliebe für die Malerei des 17. Jahrhunderts.