Zur Ausstellung spricht Dr. Nina Schedlmayer, Kunst-kritikerin und JournalistinEröffnung durch Nadja Koger, KulturstadträtinEin Merkmal unserer Zeit besteht in ihrer Rastlosigkeit, die auch in der Mehrdimensionalität unserer Existenz begründet sein mag. Das reale Leben wird von digitalen Räumen begleitet und alle diese Welten bedürfen der gleichzeitigen Aufmerksamkeit oder des beständigen Wechsels. Der Slow Down des Jahres 2020 wiederum hat die Aufmerksamkeit auf die Vereinzelung, Stille und Hoffnung nach einer möglichen Wende gelenkt.
Die Ausstellung von Barbara Höller vereint Werkserien der letzten Jahre und Monate, die sich mit Verortungen, Distanzen und Veränderungen beschäftigen.
Die gezeigten Werke sind zum Großteil speziell für das Raumkonzept des Architekten Ernst Beneder entwickelt. Der Ausstellungsraum ist in einen existierenden größeren Raum hineingestellt, welcher von einer massiven Stahlkonstruktion mit vier Stützen getragen wird, die den Blick sofort auf sich zieht. Erst bei näherer Betrachtung erkennt man den deutlichen Verweis auf das ursprüngliche Raumkonzept. Die Verschränkung der beiden Räume lässt sich als Entsprechung zu der ständigen Verflechtung unserer virtuellen und realen Existenz denken. Deren intensive Wechselwirkung generiert die stetige und belastende Beschleunigung unserer Wahrnehmung.
„Der flaneur/voyageur kennt das Repertoire von Nähe und Distanz, das die Spezialisten der teilnehmenden Beobachtung entwickelt haben. Das Innehalten, zu dem er sich die Freiheit nimmt, steht im Widerspruch zum allgemeinen Streben nach vorne und hinten. Er steht dem ‚Main stream‘ und dessen Tempo im Wege.“(Karl Schlögel, Im Raume lesen wir die Zeit, S. 262)
Vernissage am Freitag, 4. September 2020, 19 UhrZur Ausstellung spricht Dr. Nina Schedlmayer, Kunstkritikerin und JournalistinStadtgalerie, Oberer Stadtplatz 32, 3340 Waidhofen/Ybbs5. September – 4. Oktober 2020Fr 16–19 Uhr, Sa 10–13 Uhr, So 15–18 Uhrhttps://www.barbarahoeller.at/turn-over/