Jerry Berndt, Seabrook, 1976. Courtesy The Jerry Berndt Estate 2020 Jerry Berndt, Seabrook, 1976. Courtesy The Jerry Berndt Estate 2020 - Mit freundlicher Genehmigung von: Deichtorhallen

Was: Ausstellung

Wann: 23.09.2020 - 03.01.2021

Der amerikanische Fotograf Jerry Berndt (1943–2013) dokumentiert die Zeit zwischen den 1960er- und 1980er-Jahren in Amerika wie kein anderer Fotograf. Indem er Fotojournalismus mit Dokumentations- und Straßenfotografie kombiniert, gelingt es ihm, über eine Spanne von dreißig Jahren einen einzigartigen Blick auf die soziale Verfassung Amerikas zu werfen.

Gerade weil Berndt…

Der amerikanische Fotograf Jerry Berndt (1943–2013) dokumentiert die Zeit zwischen den 1960er- und 1980er-Jahren in Amerika wie kein anderer Fotograf. Indem er Fotojournalismus mit Dokumentations- und Straßenfotografie kombiniert, gelingt es ihm, über eine Spanne von dreißig Jahren einen einzigartigen Blick auf die soziale Verfassung Amerikas zu werfen.

Gerade weil Berndt Teil der amerikanischen Protestbewegung war, werden zentrale Themen der jüngeren amerikanischen Geschichte wie die Bürgerrechtsbewegung, die Rechte von Afroamerikaner*nnen, Patriotismus, Obdachlosigkeit, aber auch die vehementen Proteste gegen den Krieg in Vietnam, Rassismus, Atomkraft nicht nur überzeugend visualisiert: Vor einer stummen tristen amerikanischen Großstadtkulisse zeichnen sich soziale und kulturelle Lebensbedingungen ihrer Bewohner ab, die von tiefer Melancholie überschattet sind.

Berndt stellte sich bis in die 1980er-Jahren hinein konsequent in die Nähe des politischen Konflikts und porträtierte systematisch das Spektrum der amerikanischen Menschen und Stadtlandschaften, von der Mittel- und Arbeiterklasse bis zu den Bewohnern der oft ignorierten Ghettos Amerikas. Mit Serien zur Anti-Vietnam-Bewegung Ende der 1960er-Jahre, an der er persönlich beteiligt war, und zur Obdachlosigkeit im Amerika der frühen 1980er-Jahre hat er Themen behandelt, die die ungelösten Konflikte eines Landes untersuchen. Ebenso unprätentiös und präzise fotografiert er den amerikanischen Alltag, in dem sich Konflikte subtil spiegeln: Einkaufszentren, Diners, Parkplätze und Autos sowie Misswahlen und Paraden.

Die von Sabine Schnakenberg in Kooperation mit dem Jerry Berndt Estate kuratierte Ausstellung JERRY BERNDT – BEAUTIFUL AMERICA zeigt zum einen, wie sich die Amerikaner kulturell und sozial darstellten und deckt gleichzeitig das Fundament der veränderlichen urbanen Infrastruktur Amerikas auf. Berndt visualisiert eine wichtige, unbequeme Übergangsphase in der Geschichte Amerikas und hebt die buchstäbliche und ironisch gebrochene Schönheit der USA hervor.

KURATORINDr. Sabine Schnakenberg, Sammlungskuratorin Haus der Photographie/Deichtorhallen Hamburg

PUBLIKATIONIn unserer Buchhandlung wird das bereits 2017 im Steidl-Verlag publizierte Buch »Jerry Berndt. Beautiful America« angeboten. Herausgegeben von Maik Schlüter, 216 Seiten, 97 Abbildungen, Tritone, Leineneinband, 22 x 19,2 cm. Englisch. ISBN 978-3-86930-898-2. Preis: 38 Euro

Tags: Jerry Berndt, Schwarzweißfotografie‎

Di – So 11 – 18 Uhr. Jeden 1. Do im Monat 11 – 21 Uhr.

Das könnte Sie auch interessieren.
Hamburg, Messe, 27.11.2024 - 01.12.2024
Eröffnung MK&G messe 2022, Foto: Andreas Weiss
Hamburg, Messe, 13.12.2024 - 04.05.2025
Dunhill, Feuerzeug „The Unique B Watch, Straight Arm“, 1926, © Volker Putz