Die umfangreiche Ausstellung von Thomas Ruff im K20 konzentriert sich auf Fotoserien aus den vergangenen 20 Jahren, bei denen der zu den wichtigsten Vertretern der zeitge- nössischen Fotografie zählende Künstler kaum noch selbst eine Kamera zur Hand nahm. Für seine oft großformatigen Bilder verwendete er stattdessen gefundene Fotografien un- terschiedlichster Herkunft. Die…
Die umfangreiche Ausstellung von Thomas Ruff im K20 konzentriert sich auf Fotoserien aus den vergangenen 20 Jahren, bei denen der zu den wichtigsten Vertretern der zeitge- nössischen Fotografie zählende Künstler kaum noch selbst eine Kamera zur Hand nahm. Für seine oft großformatigen Bilder verwendete er stattdessen gefundene Fotografien un- terschiedlichster Herkunft. Die Ausstellung bietet daher nicht nur einen Überblick über Ruffs Schaffen der vergangenen Jahrzehnte, sondern auch über fast 170 Jahre Fotoge- schichte.
Die Bildquellen reichen von der Atelierfotografie des 19. Jahrhunderts bis zu den maschi- nengemachten Aufnahmen ferner Planeten; von Pressefotos der Nachkriegszeit bis zu Propagandabildern aus der Volksrepublik China. In der Auseinandersetzung mit diesen unterschiedlichen Bildwelten erkundet Ruff in jeder Serie die technischen Bedingungen von Fotografie: das Negativ, die digitale Bildkomprimierung oder auch die Rasterung beim Off- set-Druck. Zugleich nimmt er das Nachleben der Bilder in Archiven, Datenbanken und im Internet in den Blick und formuliert so höchst vielschichtige Perspektiven auf das fotografi- sche Medium und die immer schon fotografierte Welt.
Kurator: Falk Wolf Die Ausstellung wird ermöglicht durch die Nationalbank Essen.