Schon immer haben sich die Künste der Darstellung des „Bösen“ – und dementsprechend auch des „Guten“ gewidmet. Aber wer oder was ist eigentlich „das Böse“? Der Teufel, an den eigentlich niemand mehr glaubt, kann dafür allein nicht mehr herhalten. Bereits Goethe legt dem Mephistopheles in den Mund: „Den Bösen sind sie los, die Bösen sind geblieben“. Sind es Andersdenkende? Der Politiker, der Chef, der Nachbar, der Ausländer? Oder die Mücke, die nachts den Schlaf raubt?Vielleicht ist es die Paradoxie des „Bösen“, dass es überaus real und zugleich nicht fassbar ist. Wenn auch das „Böse“ als Inbegriff des moralisch Falschen gelten mag – wer definiert das Falsche und entsprechend auch das Richtige?Rund 50 Künstlerinnen und Künstler der komischen wie der „unkomischen“ Künste wurden für die Ausstellung gebeten, dem individuell- persönlichen oder dem gemeinschaftlich-öffentlichen „Bösen“ auf die Spur zu kommen. Mit Malerei und Grafik, Film und Installation suchen sie nach Ideen und Antworten, nach Vorzeichen und Auswirkungen, zeigen Verweigerung, Verteidigung, Verhinderung und Widerstand. Entstanden sind spannende, unterhaltsame und mitunter verstörende Arbeiten, die die Besucherinnen und Besucher einladen, das „Böse“ zu reflektieren und letztlich auch das „Gute“ zu finden: „Verehrtes Publikum, los, such dir selbst den Schluss! / Es muss ein guter da sein, muss, muss, muss!“