Dieter Nuhr ist einem breiten Publikum vor allem als scharfzüngiger Kabarettist bekannt. Was viele nicht wissen: Dieter Nuhr hat Kunst an der ehemaligen Folkwang Schule in Essen (heute: Folkwang Universität der Künste) studiert und die Malerklasse von Laszlo Lakner besucht. (Lakner wurde 1972, 1976 und 1990 zur Teilnahme an der Biennale Venedig und 1977 zur Documenta in Kassel eingeladen). Seit 1995 widmet Nuhr sich neben seinen Auftritten als Kabarettist zunehmend der Fotografie. Seit 1999 stellt er seine Fotos, die meist auf Reisen entstehen, international erfolgreich aus.Ab 1. April 2020 sind seine Werke gemeinsam mit mehr als 25 Gemälden des namhaften Düsseldorfer Künstlers Stephan Kaluza im Puschkin-Museum/Villa Derzhavin im russischen St. Petersburg
Jetzt zeigt Dieter Nuhr in Kooperation mit der Galerie Geuer & Geuer aus Düsseldorf 33 seiner Arbeiten unter dem Titel „Transit“ in einer großen Doppelausstellung: Ab 1. April 2020 sind seine Werke gemeinsam mit mehr als 25 Gemälden des namhaften Düsseldorfer Künstlers Stephan Kaluza im Puschkin-Museum/Villa Derzhavin im russischen St. Petersburg – auf zwei Etagen - zu sehen.
Stephan KaluzaStephan Kaluza, der auch als Fotokünstler und Literat tätig ist, bedient sich fotografisch anmutender Strategien in seiner Malerei: so gehen seine Sujets einher mit unterschiedlichen Schärfegraden, die derart in ihrer abgebildeten Synchronizität von keiner Kameralinse gleichzeitig eingefangen werden könnte. Von seiner Malerei jedoch schon. Das Dargestellte wird also künstlich sowie künstlerisch verfremdet; der vermeintliche Realismus in eine Irrationalität überführt. Denn Kaluza malt nicht von Fotografien ab, sondern setzt Details aus verschiedenen Einzelbildern erst auf der Leinwand zu einem endgültigen Motiv neu zusammen. Kaluza kreiert also eine rein denkbare Natur, die es so in Wirklichkeit gar nicht gibt. Ein Großteil seines 2019 entstandenen Zyklus „Transit II“, der vom 31. Januar bis 8. März 2020 in der Galerie Geuer & Geuer zu sehen war, geht nun nach St. Petersburg – größtenteils als Leihgaben, da die Werke bereits verkauft worden sind.
Zusatzinfo: Ab dem 14. März eröffnet das renommierte Osthaus Museum in Hagen die Ausstellung „Stephan Kaluza - Unruhig wandern“, die sich ebenfalls mit dem Thema des vermeintlichen Idylls auseinandersetzt. Gezeigt werden überwiegend großformatige Arbeiten, wie sie für Kaluza typisch sind, die hier explizit das Thema Auschwitz behandeln – die dortige Natur wird in einen bewussten Kontrast zu der heutigen Gedenkstätte gesetzt und eröffnet so Fragestellungen zum schwierigen Verhältnis von Mensch und Natur. Auch diese Ausstellung findet in Kooperation mit der Galerie Geuer & Geuer statt.
Weitere Infos unter: http://www.osthausmuseum.de/web/de/keom/aktuell/ausstellungen/kaluza.ht…
Dieter NuhrDieter Nuhr beweist in seinen Fotoarbeiten ein beeindruckendes Gespür für Komposition. Beinahe malerisch wirken seine auf Stoff gedruckten und aufgespannten Fotografien, die oftmals nur ausschnitthafte Texturen zeigen. Nuhr, der mit seiner Kamera die Welt bereist, wählt seine Motive stets aus Vorgefundenem aus. Häuserwände, Fassaden jeglicher Art, die noch Spuren kulturellen Lebens tragen, stehen dabei im Fokus seines künstlerischen Schaffens. Fremde Schriftzeichen, abgerissene Tapeten oder Plakate sowie zurückgelassene Reliquien an verlassenen oder vor dem Zerfall stehenden Orten zeugen von Kulturen außerhalb des Heimischen. Indien, Iran, Georgien – nur wenige Stationen auf Nuhrs Reisen.
Dirk Geuer (Geuer & Geuer Art)Dirk Geuer, Inhaber und Geschäftsführer der Geuer & Geuer Art GmbH, verlegt seit über 30 Jahren exklusive Editionen im Bereich Skulptur und Grafik und arbeitet weltweit mit vielen bedeutenden Künstlern der Gegenwartskunst direkt zusammen, u.a. mit Julian Schnabel, Günther Uecker, Tony Cragg, Hermann Nitsch, Heinz Mack, David LaChapelle, HA Schult und Jiri Dokoupil. Er beliefert zahlreiche Galerien im In- und Ausland und kooperiert mit Medienpartnern wie, Handelsblatt, Wirtschaftswoche, FAZ, n-tv, BILD und der Osnabrücker Zeitung. Seit 2016 ist er der weltweite Exklusivverleger des grafischen Werkes von Julian Schnabel und seit 2017 der Hauptgalerist von Leon Löwentraut. Zunehmend arbeitet er mit US-amerikanischen Künstlern zusammen und konnte neben Julian Schnabel und Mel Ramos auch weitere internationale Größen wie David LaChapelle und Alex Katz für unmittelbare Kooperationen und Ausstellungsprojekte gewinnen.
Die Werkschau wird durch das Filmteam von Kai Böcking für die Sendung n-tv inside art vor Ort in St. Petersburg filmisch begleitet werden. n-tv Kunstexperte Wolfram Kons, der seit Jahren das erfolgreiche Format moderiert, wird eigens zur Eröffnung nach St. Petersburg fliegen, um die beiden Künstler dort vor Ort in ihrer Ausstellung zu besuchen. Die Ausstrahlung dieser n-tv inside art Dokumentation ist noch in der ersten Jahreshälfte vorgesehen. Die konkreten Termine geben wir noch frühzeitig bekannt!