Verlängerung geplant bis 2. Mai 2021Rankende florale Formen und strenge geometrische Elemente, kontrastreiche Farben, klare und zugleich verspielte Typografie – das Grafikdesign des Art Déco vereint das scheinbar Gegensätzliche. Kunstvolle Plakate, Illustrationen und Anzeigen spiegeln die großen Themen dieser Zeit: Die neue Werbung für Haute Couture oder Jazz, Tanz und technische Errungenschaften wie moderne Sportwagen – nicht zuletzt auch für Kriegs- und Staatsanleihen – entführt in die Illusion einer besseren und schöneren Welt. Noch hängt die Schau im Dunkel und wartet auf Licht: Nach dem Shutdown präsentiert das Käthe Kollwitz Museum Köln voraussichtlich bis zum 2. Mai 2021 die überaus erfolgreich angelaufene Ausstellung mit mehr als 100 faszinierenden, zum Teil großformatigen Druckgrafiken aus der Sammlung des Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg und nimmt seine Besucher*innen mit auf eine Reise in das glanzvolle Paris vor 100 Jahren.
Bauhaus in Deutschland, de Stjil in den Niederlanden und russische Avantgarde – das Grafikdesign erlebt in den 1920er Jahren international eine Blüte. Auch in Frankreich: Was hier anknüpfend an den Jugendstil der Jahrhundertwende seinen Anfang nimmt und 1925 zur Pariser Weltausstellung der angewandten Künste eine Benennung findet, dokumentiert nichts weniger als den gesellschaftlichen Tanz auf dem Vulkan der Zwischenkriegszeit.
In kühn gezeichneten Visionen extravaganten Lebens zeigt Paris sich farbenfroh, progressiv und exaltiert. Die führenden Pariser Grafiker illustrieren das Lebensgefühl der ›Années folles‹, der ›verrückten Jahre‹, mit künstlerischen Experimenten, innovativen Techniken und spektakulären Bildfindungen.