Zum Abschluss der Sonderausstellung "Tanz des Lebens" im Jenisch Haus, die sich mit der Geschichte der Hamburgischen Sezession auseinandersetzt, lädt der Kunsthistoriker und langjährige Kurator des Museums für Kunst und Gewerbe, Rüdiger Joppien, zu einem Vortrag ein, der sich mit dem Beitrag der Künstlervereinigung zur Kultur Hamburgs beschäftigt.Die 1919 gegründete Hamburgische Sezession war Hamburgs wichtigste künstlerische Avantgarde-Bewegung nach dem 1. Weltkrieg, die Maler, Bildhauer und Architekten vereinigte und auf "Duldsamkeit gegen jede Richtung" künstlerischer Arbeit setzte, so lange diese engagiert betrieben wurde. Zwölf Gruppenausstellungen in Hamburg waren Ausdruck ihrer Wirksamkeit, aber auch national und international traten ihre Künstlerinnen und Künstler in Erscheinung. 1933 wurden Toleranz und experimentelle Offenheit dann vom NS-Regime untersagt, was die Auflösung der Sezession zur Folge hatte.
In seinem Vortrag mit dem Titel "Von der Schwierigkeit sich durchzusetzen" widmet sich Joppien den Fragen, ob die Hamburgische Sezession nach ihrem vierzehnjährigen Bestehen gescheitert war oder im kulturellen Bewusstsein der Stadt über ihre Zeit hinaus Spuren hinterlassen hat? Wie bedeutend waren ihre Mitglieder (darunter 8 Frauen) zu ihrer Zeit, und wie sehen wir ihre Werke heute? Wird ihr kulturelles Erbe noch wahrgenommen? Das Jubiläumsjahr 2019 zeigte mit zahlreichen Ausstellungen und Veranstaltungen, dass die Diskussion um die Hamburgische Sezession nach wie vor lebendig ist.
Zum Vortrag am Montag, dem 13. Januar 2020 um 16 Uhr im Jenisch Haus lade ich Sie hiermit herzlich ein und freue mich, wenn Sie auf diese Veranstaltung im Rahmen Ihrer redaktionellen Berichterstattung hinweisen können.
Katalog zur AusstellungTanz des Lebens. Die Hamburgische Sezession 1919 – 1933Sandstein Verlag, 24 Euro, Festeinband, ca. 120 Seiten, ca. 70 Abb., farbig und sw ISBN 978-3-95498-462-6Erhältlich im Shop des Jenisch Hauses