Rechts fletscht die Sehnsucht die Zähne, links krächzt die Begierde am Abgrund. Im Halbschatten lauern Knetfiguren und Marionetten. Sie sind verwegen und ver- zweifelt, egoistisch und verletzlich. «One need not be a chamber to be haunted» – man braucht keine Geisterkammer zu sein, um dem Spuk zu begegnen. Der Emily Dickinson entliehene Leitsatz inspirierte nicht nur den…
Rechts fletscht die Sehnsucht die Zähne, links krächzt die Begierde am Abgrund. Im Halbschatten lauern Knetfiguren und Marionetten. Sie sind verwegen und ver- zweifelt, egoistisch und verletzlich. «One need not be a chamber to be haunted» – man braucht keine Geisterkammer zu sein, um dem Spuk zu begegnen. Der Emily Dickinson entliehene Leitsatz inspirierte nicht nur den Titel einer Arbeit, er bringt das ganze Djurberg’sche Universum auf den Punkt. Die schwedische Künstlerin Nathalie Djurberg führt das Publikum in enger Zusammenarbeit mit dem Kom- ponisten Hans Berg durch ein imaginäres Labyrinth zwischen Himmel und Hölle.
Das Duo erweckt in aufwändigen Stop- Motion-Filmen ein überbordendes Universum an Menschen, Tieren und Fantasiegestalten– alle getrieben von menschlichem Wahnsinn, Halluzinationen und Begier- den. Unbeleuchtete Gänge und halbe Stockwerke treten ohne Vorwarnung in grelles Scheinwerferlicht. Die surrealen Szenarien und alptraumartigen Visionen gehen unter die Haut und werfen das Publikum auf sich selbst zurück.