Hardo Reimann ist ein Quereinsteiger in die Fotografie. Eigentlich ist er Anwalt und Notar, aber schon während der Schulzeit fesselte ihn die Fotografie, und sie hat ihn nicht mehr losgelassen. Mehr und mehr wurden dabei die Menschen und ihre verschiedenen Lebensumgebungen zu seinem fotografischen Schwerpunkt. Auch die vorliegende Ausstellung zeigt Bilder, die sich diesem Thema widmen, und zwar in Nepal.Wie kam es zu diesen Bildern, und was soll damit vermittelt werden?
Mit zwei langjährigen Freunden bereiste Hardo Reimann erstmals im Jahr 2000 die Khumbu-Region im Nordosten von Nepal. Es war eine Trekkingreise mit Zelt.
Beeindruckt von der wunderschönen Landschaft, aber auch tief betroffen von den Lebensumständen der Sherpa, der Volksgruppe, die in dieser Region wohnt, reifte bei ihm und seinen Freunden der Entschluss, nicht nur zurückzukehren, sondern auch Überlegungen und Anstrengungen zu unternehmen, um unmittelbar und gezielt für ausgesuchte Projekte Hilfe leisten zu können.
In den darauffolgenden Jahren bereisten er und sein Freund Walter Staaden, oft mehrfach im Jahr Nepal und insbesondere das Khumbu, und sie erhielten über zwei junge Sherpa-Guides unmittelbaren Kontakt zur regionalen Bevölkerung, deren Lebensweise, deren Nöte und Sorgen, sowie auch zu deren buddhistischer Religion.
Die beiden Guides vereinbarten bei dem – damals – noch einzig lebenden Lehrer des Dalai Lama, Trushe Rinpoche, eine Audienz, dessen Wunsch es war, im Khumbu wiederum eine Schule für tibetische Medizin anzusiedeln. Die dafür erforderliche Genehmigung erteilte der Dalai Lama nach einem persönlichen Treffen mit ihm in München.
In der Folgezeit wurde nicht nur die Schule für tibetische Medizin errichtet, es kam auch zu zahlreichen anderen Hilfsprojekten, wie zum Beispiel dem Aufbau von Schulen für Waisen und Behinderte.
Anlass der Reise, bei der die ausgestellten Bilder entstanden, war die Zeit des „Bardos“ (dem buddhistischen Nachtodzustand) von Trushe Rinpoche, der in seinem Heimatkloster Thupten Choling aufgebahrt war. Dort wurde von ihm Abschied genommen.
Die schlichten, aber sehr gefühlvollen Fotografien von Hardo Reimann versuchen Einblick in die Lebensumgebung der Kinder Nepals zu geben, in ihre Nöte und Entbehrungen. Gleichzeitig berichten die Bilder von der Hoffnung und den Bemühungen, durch Bildung und ein bescheidenes Gesundheitswesen das Leben zu meistern.
Die Unterstützung aus Deutschland soll dabei helfen, den langen Weg in eine bessere Zukunft der Kinder Nepals zu erleichtern.
Vielleicht gelingt es den eindrucksvollen Schwarzweiß-Fotografien, Einblick, Interesse und Verständnis für diese anspruchsvolle humane Aufgabe zu vermitteln. Dann wäre das Ziel der Ausstellung erreicht.