Sechs Syrische Künstlerinnen und Künstler zeigen ihre in Deutschland entstandenen bildnerischen Arbeiten im Altonaer MuseumIm Rahmen der diesjährigen Arabischen Kulturwochen Hamburg präsentieren sechs syrische Künstlerinnen und Künstler im Altonaer Museum unter dem Titel „Zwischen Erinnerung und Erwartung“ ihre in Deutschland entstandenen bildnerischen Arbeiten. Die Themen und die Stilvielfalt der Kunst von Lauren Ali, Hussein Gire Pire, Rodi Khalil, Mahmoud Khaldi und Summer Maria Sormani spiegeln nicht nur den kulturellen Reichtum ihrer verlorenen Heimat wieder, sondern zeugen auch davon, wieviel Kraft die künstlerische Auseinandersetzung Menschen mit Fluchterfahrung geben kann, ohne dass diese Erfahrung in den Bildern immer im Vordergrund stehen muss. Die nostalgischen Rückblicke auf Vergangenes und Verlorenes treffen hier auf Reflektionen neuerer Eindrücke und Einflüsse.
Der Bühnenbilder Rodi Khalil, der am Theater von Damaskus tätig war, und dessen Arbeiten bereits in der Ukraine, im Libanon, in Spanien, Schweden, Kuwait, London und New Yorkm ausgestellt wurden, kommentiert seine Bilder folgendermaßen: „Meine Bilder beschäftigen sich mit der Schönheit unserer Kultur, besonders unserer Mythen. Aber sie zeigen zugleich auch Trauer, Hunger und Unterdrückung. Auch das gehört dazu: ich komme aus einem Land der Mythen und der Unterdrückung. Diese Mythen stellen für mich eine Verbindung zur Gegenwart dar. Sie bieten mir Themen, die mich fesseln und die ich als zeitlos ansehe. Ich möchte eine Brücke von der Vergangenheit zur Gegenwart bauen für alle Menschen heute, die dafür aufgeschlossen sind und werden können. Meine Bilder zeigen Elemente vielfältiger Kulturen: der Kultur der Assyrer, der Meder und der Marer, zu deren Nachfolgern wir gehören. Die reiche Symbolik, die in ihnen steckt, und ihre Geisteswelt möchte ich auf die Gegenwart übertragen. Dieser Reiz steht hinter meiner Malerei. Der Reichtum dieser Tradition ist tausendfach in meinem Denken vorhanden. Hier möchte ich vermitteln - nicht zuletzt durch Ausdruck von Frieden und Liebe.“
Die Arabischen Kulturwochen finden seit 2004 einmal jährlich in Hamburg statt und wurden vom gebürtigen Ägypter, Islamwissenschaftler und Dozent im Asien-Afrika-Institut der Universität Hamburg im Bereich Geschichte und Kultur des Vorderen Orients Dr. Mohammed Khalifa initiiert. 2012 ehrte ihn der damalige Bundespräsident Wulff für sein interkulturelles Engagement zwischen Deutschland und der arabischen Welt