Vom 19. September bis 3. November 2019 zeigt das Kunsthaus Zürich «Videokunst gestern, heute und morgen» – Ergebnisse aus einem Projekt zur Videorestaurierung und Digitalisierung. Am 27. Oktober diskutieren Künstlerinnen, Kuratorinnen und Restauratorinnen über Herausforderungen im Umgang mit audiovisuellen Werken.Anlässlich des Welttags des audiovisuellen Erbes am 27. Oktober zeigt das Kunsthaus Zürich wie rasant sich Videokunst, deren Produktionsweise, Speicher- und Abspielgeräte sowie Vorführmethoden ändern, und vor welchen Herausforderungen Museen beim Erhalt von Medienkunst stehen. Zu sehen sind Werke vor und nach der restauratorischen Bearbeitung und Digitalisierung von Marina Abramović, Gilbert & George, Nancy Holt, Joan Jonas, Muda Mathis und Sus Zwick, Bruce Naumann, Elodie Pong sowie Ulrike Rosenbach. Es handelt sich um frühe Videoarbeiten auf 4:3 Röhrenmonitoren und eine Videoprojektion aus dem Jahre 2006. Dokumente aus dem Museumsarchiv, die den Ankauf der Werke beschreiben sowie Original-Kassetten aus den Anfängen der Videokunst geben auch Digital Natives Aufschluss darüber, welche Medien den heute bekannten Formaten vorangingen und wie sich die audiovisuellen Techniken und Bildträger seit den 1970er-Jahren verändert haben.
KÜNSTLERINNEN IM GESPRÄCHAm Sonntag, 27. Oktober, von 14 bis 15 Uhr organisiert das Kunsthaus eine Podiumsdiskussion mit Elodie Pong und Muda Mathis. Die Künstlerinnen treffen Agathe Jarczyk (Atelier für Videokonservierung, Bern) und Mirjam Varadinis (Kuratorin der Videosammlung, Kunsthaus Zürich). Sie sprechen über Anforderungen und Risiken bei der Produktion audiovisueller Werke, deren Erhaltung und Präsentation im musealen Kontext. Moderiert wird das Podium von Kerstin Mürer (Leiterin Restaurierung, Kunsthaus Zürich).
VIDEOSAMMLUNG ERHALTEN UND ZUGÄNGLICH MACHENBereits seit 2014 läuft am Kunsthaus ein von Memoriav – Stiftung zum Erhalt des audiovisuellen Kulturgutes in der Schweiz – und der Sophie und Karl Binding Stiftung unterstütztes Projekt zur Restaurierung und Digitalisierung von 260 analogen Bändern aus der Sammlung des Kunsthauses. Die Sammlung entstand ab Ende der 1970er-Jahre und bietet einen repräsentativen Überblick über die Entwicklung des künstlerischen Mediums «Video» von seinen Anfängen bis in die Gegenwart. Regelmässig werden Videoarbeiten in wechselnde Ausstellungen integriert. Unabhängig davon sind sie für Interessierte und zu Studienzwecken in der Kunsthaus-Bibliothek einsehbar.