Automatenmusik 4.0 – der zweite Teil der Jubiläumsausstellung des Museums für Musikautomaten startet am 2. Juli 201940 Jahre, 4 Themen, eine Ausstellung und ZukunftsmusikIm April 1979 wurde das Museum für Musikautomaten von Dr. h.c. Heinrich Weiss- Stauffacher eröffnet. Zunächst als privates Museum geführt, wandelte es sich 1990 zu einer staatlichen Institution – dies nachdem der Museumsgründer und seine T ochter Susanne Weiss Museum und Sammlung der Schweizerischen Eidgenossenschaft geschenkt hatten. Aus Anlass seines Jubiläums präsentiert das Museum in Seewen SO unter dem Titel «Automatenmusik 4.0» 4 thematische Schwerpunkte, die sich im Verlauf des Jahres in einer Jubiläumsausstellung ablösen. Figurenautomaten, Musikdosen, musikalische Souvenirs und Schweizer Bahnhofautomaten bieten eine Rückschau auf mittlerweile 40 Jahre Sammlungstätigkeit und Vermittlung.
Das Museum für Musikautomaten verdankt seine Existenz der Sammlerleidenschaft von Dr. h.c. Heinrich Weiss-Stauffacher, der über Jahrzehnte eine umfassende Sammlung an Musikdosen und weiteren mechanischen Musikinstrumenten zu einer weltweit geschätzten Sammlung zusammengetragen hat. Im Jahre 1979 wurde aus dem privaten Atelier in Seewen SO ein öffentliches Museum. 1990 ging die Institution als Geschenk in den Besitz der Schweizerischen Eidgenossenschaft über, wo sie bis Ende 2007 dem Schweizerischen Landesmuseums zugeordnet war. Seit 2008 gehört das Museum für Musikautomaten organisatorisch zum Bundesamt für Kultur (BAK).
40 Jahre MuseumsgeschichteHöhepunkte der Geschichte des Museums für Musikautomaten waren sicherlich die Schenkung von Museum und Sammlung durch Dr. h.c. Heinrich Weiss-Stauffacher im Jahre 1990 an die Schweizerische Eidgenossenschaft, der Spatenstich und die Einweihung eines modernen Erweiterungsbaus am 14. September 1995 bzw. am 25. März 2000 durch Bundesrat Dr. Otto Stich bzw. Bundesrätin Ruth Dreyfuss und die Entdeckung der Geschichte der Welte-Philharmonie- Orgel des Museums, die sich anlässlich der Restaurierung im Jahre 2007 als lange vermisste Orgel des Ozeanriesen Britannic entpuppte, des jüngeren Schwesterschiffs der Titanic.
Dass sich das Museum für Musikautomaten nicht ganz einfach in die Museumslandschaft eingeordnet lässt, ist einerseits ein Privileg, andererseits eine Herausforderung. Das Museum ist nicht nur ein Musikmuseum, sondern neben der Musik spielt auch die Technik eine wichtige Rolle. Die Technik dominiert jedoch nicht, sondern die ausgestellten Objekte beinhalten auch eine historische Komponente. Die Herstellung von Musikdosen, Musikschmuck und Musikautomaten war im 19. Jahrhundert ein wichtiger Industriezweig in der Schweiz. Lediglich ein historisches Museum möchte das Museum für Musikautomaten jedoch auch nicht sein, sondern die Musikautomaten – speziell auch die Figurenautomaten – haben auch etwas Verspieltes, Schauspielerisches, das im Museum in den entsprechenden Führungen inszeniert wird.
Diese Vielschichtigkeit und die damit verbundene Vielfalt der Sammlung wird in der Jubiläumsausstellung in den Vordergrund gerückt. Mit vier thematischen Schwerpunkten wird die mechanische Musik immer wieder von einer anderen Seite beleuchtet. Der Titel „Automatenmusik 4.0“ steht dabei auch für eine Modernisierung der Ausstellungspräsentation und für ein Konzept der offenen Türen, das im Jubiläumsjahr eingeführt wird. Nachdem seit Ende März bis Ende Juni im Rahmen eines ersten Teils der Jubiläumsausstellung Figurenautomaten gezeigt wurden, werden im zweiten Teil ab 2. Juli nun rund 50 Schweizer Musikdosen ausgestellt. Einige der beliebten Figurenautomaten verbleiben jedoch in der Präsentation.