Raoul De Keyser ist ein „Painter’s Painter“. Seine Biografie nimmt sich wenig komplex aus: Geboren 1930 in Deinze in der Nähe von Gent, hat er dort auch an der Akademie studiert und bis zu seinem Tod gelebt. 1965, also mit 35, hatte er seine erste Ausstellung, doch erst 1992 lud ihn Jan Hoet auf die Documenta ein und machte sein Werk einer internationalen Öffentlichkeit bekannt.Die Malerei von De Keyser ist in allen Phasen eine Beschwörung des Mediums und bezieht sich auf Ausschnitte des unmittelbaren Lebensumfelds. Nie steht der Bedeutungsrahmen der Malerei zur Debatte, weder gibt es fotografische Vorbilder noch aufwendige Recherchen. Die Bilder sind von großer Präsenz, da sie ganz der malerischen Linie, den Überlagerungen der Farbe folgen und immer wieder den Verlust des Motivs vor Augen führen.
In dieser Suche nach dem Essenziellen ist De Keyser ein Vertreter der Spätmoderne, doch ebenso wie der 13 Jahre jüngere Palermo besticht auch sein Werk durch Humor, die Lust am Spiel und eine Lakonie, die sich in einer noch jüngeren Malergeneration (etwa bei seinem Landsmann Luc Tuymans) fortsetzt.
In Kooperation mit dem Stedelijk Museum voor Actuele Kunst (S. M. A. K.), Gent