Die LUDWIGGALERIE Schloss Oberhausen und das LVR-Industriemuseum zeigen gemeinsam den ungewöhnlichen fotografischen Schatz aus dem Bestand der Ruhrchemie AG und ihrer Nachfolgeunternehmen. Seit der Gründung des Chemieunternehmens in Oberhausen-Holten 1928 haben zahlreiche und zum Teil namhafte Fotografen das Werk, die dort arbeitenden Menschen und die entstehenden Produkte abgelichtet. Dieser Sammlungsbestand aus dokumentarischen und künstlerischen Fotografien wurde von Betriebsräten und Werksleitungen der Ruhrchemie AG und ihrer Nachfolgeunternehmen in die Sammlung des LVR-Industriemuseums eingebracht.Aufnahmen bedeutender Fotografen wie Albert Renger-Patzsch, Rober Häusser, Karl Hugo Schmölz, Carl August Stachelscheid oder Ludwig Windstosser, als auch Bilder weniger bekannter Fotografen machen die Unternehmensgeschichte des Oberhausener Chemiewerks und dessen Produktionsstätten sichtbar.
Renger-Patzsch‘ Werksaufnahmen, die der Öffentlichkeit erstmals im Rahmen dieser Ausstellung zugänglich sind, bereichern in ihrer fotokünstlerischen und fotogeschichtlichen Bedeutung das Gesamtkonzept der Schau. Ihnen ist im Peter-Behrens-Bau ein eigener Raum gewidmet. Robert Häusser rückt in seinen Fotografien hingegen den an den Maschinen arbeitenden Menschen in den Mittelpunkt und steht so im anregenden Kontrast zu den menschenleeren Aufnahmen von Renger-Patzsch. Häussers Aufnahmen sind im Kabinett der LUDWIGGALERIE zu sehen. Dort entsteht eine Art Dunkelkammer, in der die als farbige Dias überlieferten Fotografien in Form einer Projektion erlebbar sind.
Ziel der Ausstellung ist es, die ganze Bandbreite an Motiven wie Werksarchitektur und Industrielandschaft sowie Mitarbeiter des Werks bei der Arbeit oder bei sozialen Aktivitäten zu zeigen. Spiegeln sie doch die Wandlungen eines Ortes als auch der Fotografie in 90 Jahren wider.
Zur Ausstellung erscheint ein Katalog zum Preis von 24,90 €.