Berlin, 23. Juli 2018 (kk) – Sie sind lebendige Farbexplosionen und Ausdruck einer tief empfundenen Liebe zum Dasein – die Papier- arbeiten von Karl Schmidt-Rottluff und Max Kaus. Im September stellt Ketterer Kunst in Hamburg rund 30 ausgewählte Werke der beiden Künstlerfreunde gegenüber, die im Oktober in Berlin zu sehen sein werden.Die Ausstellung beleuchtet die Freundschaft zweier Expressionisten der ersten und der zweiten Generation. Max Kaus, der nicht zu den „Brücke“- Mitgliedern der ersten Stunde zählt, lernte bereits 1916 als Sanitäter im Ersten Weltkrieg Erich Heckel kennen. Die Bekanntschaft von Karl Schmidt-Rottluff machte er vier Jahre später in der Freien Sezession, als deren Mitglied Kaus regelmäßig ausstellte.Unter den Nationalsozialisten teilten Schmidt-Rottluff und Kaus dasselbe Schicksal, denn ihre Kunst wurde als entartet diffamiert. Sie mussten ihre Lehrtätigkeit aufgeben bzw. bekamen Malverbot. Nach dem Zweiten Weltkrieg erhielten jedoch beide wieder einen Lehrstuhl in Berlin und wurden schließlich mit zahlreichen Auszeichnungen geehrt.Die Freundschaft von Max Kaus und Karl Schmidt- Rottluff bezog auch die beiden Ehefrauen mit ein. Es gab viele Essenseinladungen und gemeinsame Unternehmungen zu viert. Man tauschte sich künstlerisch aus, sprach aber auch über die Dinge des Alltags.
Darüberhinaus verband Max Kaus und Karl Schmidt- Rottluff vor allem ihre Liebe zur Natur. Beide hegten eine Leidenschaft für figurative Darstellungen. Sie begeisterten sich für Landschaften, Stillleben, Blumen und die Früchte der Natur.
Karl Schmidt-Rottluff ist bis heute der bekanntere Name, doch Max Kaus beweist gerade in dieser Ausstellung sein Können. Trotz seiner engen Verbindung zu den Brücke-Künstlern bewahrte er sich seine ganz eigene Ausdrucksweise. Besonders seine Landschaften, die Küsten, Hügel und Dünen der fünfziger und sechziger Jahre inspirieren mit ihrer leuchtenden Farbigkeit.
Nach einer Preview bei Ketterer Kunst in Hamburg wandert die Ausstellung „Max Kaus & Karl Schmidt-Rottluff – Zwei Künstlerfreunde“ nach Berlin. Dort spricht zur Eröffnung am 12. Oktober um 19 Uhr nach der Begrüßung durch Dr. Simone Wiechers von Ketterer Kunst, die Kuratorin der Karl und Emy Schmidt-Rottluff-Stiftung, Christiane Remm, die zur Zeit auch das Werkverzeichnis für Karl Schmidt-Rofftluffs Gemälde verfasst.
Die Werke Karl Schmidt-Rottluffs, die aus einer Hamburger Privatstiftung stammen sind ebenso unverkäufliche Leihgaben wie die Arbeiten von Max Kaus, die von einer Berliner Sammlung zur Verfügung gestellt wurden.