»Das Auge ist in der Welt, die Welt im Auge.« Gottfried BoehmUnter dem Titel »Bildlicht« zeigt das Kunstmuseum Ravensburg erstmalig das Werk von Hermann Waibel in einer umfassenden Retrospektive. Präsentiert wird das Lebenswerk des in Ravensburg gebürtigen Künstlers entlang wichtiger Stationen seines Schaffens. So wendet sich Hermann Waibel Ende der 1950er Jahre parallel zu der Strömung der Konkreten Kunst von der Porträtmalerei und der darstellenden Funktion der Malerei ab.
Die gestalterischen Mittel, Farbe, Form, Raum und Bildträger selbst werden zum Gegenstand seiner Werke. Im Mittelpunkt seiner über 60-jährigen Auseinandersetzung mit den malerischen Mitteln steht das Licht, es wird zu seinem Lebensthema. Bei dem Versuch, die Immaterialität des Lichtes in einer materiellen Form erfahrbar werden zu lassen, experimentiert Waibel mit unterschiedlichsten Bildträgern – von der planen Leinwand über das Relief zur Erweiterung des Bildes als Skulptur bis hin zur Antithese der Zerstörung gar Verbrennung des Bildes durch Feuer.
Durch verschiedene geometrische Formen, Strukturen, Raster, Schichtungen sowie Farbgebungen verschafft er dem Licht ein Spielfeld zur kontinuierlichen Veränderung seiner Lichtobjekte - Lichtinstrumente. Die an den Phänomenen des Wahrnehmungsspektrums des Lichtes orientierten Arbeiten fordern jeden Besucher auf, sich dem Rätsel seiner Wahrnehmung zu stellen, denn letztlich bleibt alles eine Frage der Perspektive.